Geht es nach der Bundesregierung, soll Österreich eine neue Universität bekommen und zwar eine TU mit Schwerpunkt Informatik und Digitalisierung in Linz – mehr dazu in Technische Universität in Linz geplant (ooe.ORF.at). Das Vorhaben sorgt bei einigen Experten und Expertinnen allerdings für Unverständnis – mehr dazu in „TU Linz“ sorgt für Unverständnis (science.ORF.at).
TU Graz: „Ressourcen effektiv einsetzen“
Auch der Rektor der TU Graz, Harald Kainz, sei „überrascht von der Ankündigung“ gewesen, wie er sagt. Kainz ist zugleich auch Vorsitzender der TU Austria – ein Dachverband der drei technischen Unis in Wien, Graz und Leoben. Schon seit Monaten bemühe er sich in dieser Funktion, die Politik davon zu überzeugen, dass die Wissenschaft mehr Geld benötige.
„Wir freuen uns, dass wir hier Gehör gefunden haben. Wir haben es uns etwas anders vorgestellt, da bin ich ganz ehrlich. Es geht jetzt darum, dass wir in Österreich die zusätzlichen Ressourcen, die hier bereitgestellt werden, möglichst effektiv einsetzen“, so Kainz zu der Tatsache, dass es zwar das gewünschte Geld vom Bund, aber zugleich auch eine neue zusätzliche Universität in Linz geben soll.
Land fordert: „Keine Kürzungen“
Seitens des Landes beharrt man gegenüber dem Bund daher darauf, dass die finanziellen Mittel für die steirischen Hochschulen durch die Einrichtung einer neuen Universität nicht gekürzt werden, sagt Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP): „Natürlich pochen wir darauf, dass es gesamtösterreichisch gesehen werden muss und auch gesamtösterreichisch einen Nutzen bringen muss. Und es kann nicht sein, dass durch eine neue Einrichtung in einem anderen Bundesland die übrigen bestehenden Einrichtungen irgendwie dezimiert werden.“
Dennoch wolle die TU Austria – nach Gesprächen mit Bildungsminister Heinz Faßmann – „die Installierung dieser Universität unterstützen“, verspricht Kainz. Insgesamt wäre die TU in Linz die 23. Uni in Österreich.