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Chronik

Flüchtlingskrise: Fünf Jahre danach

Das erste Septemberwochenende vor fünf Jahren markiert den Start der sogenannten Flüchtlingskrise. Damals wurden die Grenzen für Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten geöffnet, um eine humanitäre Katastrophe in Europa zu verhindern. Ein Rückblick.

Am 6. September 2015, genau vor fünf Jahren, berichtete „Steiermark heute“ über Flüchtlinge, die von Nickelsdorf zur Betreuung nach Graz und weiter nach München gebracht werden. Etwa zwei Wochen danach baute das Rote Kreuz an der Grenze in Spielfeld Versorgungszelte auf – die Geburtsstunde des sogenannten „Grenzmanagements“.

Wenige Tage später kamen die ersten Flüchtlinge in dem kleinen südsteirischen Ort an. Die Flüchtlingsroute verlief ab diesem Zeitpunkt über die Steiermark. Für viele führte sie durch Österreich, durch Deutschland oder noch weiter.

„Integration funktioniert über Sprache“

Omar Khir Alanam ist geblieben. Vor etwas mehr als fünf Jahren kam er als Flüchtling in die Steiermark. Anfangs lernte er stundenlang, wochenlang Deutsch, versuchte mit wildfremden Menschen auf der Straße ins Gespräch zu kommen, um die Sprache zu lernen.

Omar Khir Alanam im Interview mit Thomas Weber

Mittlerweile hat Omar Khir Alanam drei Bücher – auf Deutsch – geschrieben und lebt in Graz: „Integration funktioniert über Sprache“, schildert Omar Khir Alanam, den Thomas Weber jetzt für „Steiermark heute“ interviewt hat.

Zwischen Ablehnung und Hilfsbereitschaft

Bereits zu Beginn der Flüchtlingskrise formierte sich in der Bevölkerung und in der Politik Widerstand – es entstand aber auch eine Welle der Hilfsbereitschaft: Viele Steirerinnen und Steirer halfen mit Sachspenden, Unterkünften oder einfach mit ihrer Zeit. Im März 2016 wurde das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei geschlossen. In Spielfeld kamen nur noch wenige bis gar keine Flüchtlinge mehr an.