Arzt in Krankenhaus, der sich Handschuhe anzieht
ORF.at/Birgit Hajek
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Chronik

CoV-kritische Ärztin nach Beschwerde entlassen

Die KAGes hat am Dienstag – nach einer Patientenbeschwerde – eine CoV-kritische Ärztin entlassen. Die Frau hatte sich mehrfach öffentlich gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der CoV-Pandemie gestellt.

Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) hatte die Medizinerin vergangene Woche dienstfrei gestellt und für Montag einen Gesprächstermin angesetzt – zu diesem war die Ärztin aber nicht erschienen, ebenso auch nicht zum Ersatztermin am Dienstag. Deshalb sei die KAGes gezwungen, „eine Würdigung der Vorwürfe ohne Stellungnahme der Ärztin vorzunehmen“.

„Vertrauen nachhaltig erschüttert“

Bereits im Sommer hatte es eine Ermahnung gegeben. Die neu dazugekommene Patientenbeschwerde habe im Gegensatz zu damals nun aber direkt einen Vorfall am Arbeitsplatz betroffen. „Dieses Verhalten hat das Vertrauen in die Mitarbeiterin nachhaltig erschüttert, weshalb von Seiten des Dienstgebers die Entlassung und somit die sofortige Beendigung des Dienstverhältnisses ausgesprochen wurde“, so die KAGes in einer Aussendung.

„Schutzmasken sollen Bürger demütigen“

Die Ärztin vertrat schon mehrmals öffentlich die Meinung, die Schutzmasken, die vor einer Übertragung des Coronavirus schützen sollten, hätten nur den Sinn, die Bürger zu demütigen; Covid-19 stelle demnach keine Gefahr für einen großen Anteil der Bevölkerung dar. Der beste Infektionsschutz ist ihrer Einschätzung nach ein ordentlicher Arbeitnehmerschutz: Wer krank ist, soll einfach zu Hause bleiben. Die Frau war zuletzt für die SPÖ im Gemeinderat einer Grazer Umlandgemeinde, ehe sie aus der Partei austrat und als „wilde“ Mandatarin in der Gemeindestube verblieb.