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Wirtschaft

Admonter Holzindustrie investiert 25,5 Mio. Euro

Die Admonter Holzindustrie im obersteirischen Bezirk Liezen investiert bis 2022 rund 25,5 Mio. Euro in Anlagen, Maschinen und Digitalisierung. Zu den bestehenden rund 290 Mitarbeitern könnten so etwa 50 weitere stoßen.

Die 1972 gegründete Admonter Holzindustrie, die pro Jahr rund 55.000 Kubikmeter Holz verarbeitet, begründet ihre Investition in die Vorteile des Standortes – unter anderem die umfangreichen Wälder des Benediktinerstifts Admont –, die guten politischen und steuerlichen Rahmenbedingungen und die gut ausgebildeten Arbeitskräfte. Man bilde selbst 20 Lehrlinge aus. „Es ist eine Verpflichtung, hier zu investieren“, so Wirtschaftsdirektor Franz Pichler am Dienstag angesichts der fast tausendjährigen Tradition des Stifts in der Holzverarbeitung.

Neue Hallen und Anlagen

Vorstand Gerhard Eckart zufolge werden heuer fast 8,4 Mio. Euro, 2021 rund 8,8 Mio. Euro und 8,2 Mio. Euro im Jahr 2022 investiert. Man habe vor rund fünf Jahren die Just in time-Produktion begonnen, Hallen und Maschinen müssten dazu erweitert und neu ausgerichtet werden; dazu komme ein neues Betriebssystem und Digitalisierungsmaßnahmen.

Der Löwenanteil der Investitionen fließt mit 19 Mio. Euro in Hallen und Anlagen. Mit der neuen Profilieranlage für Kleinstmengen und Kleinstlose soll kein Teil mehr auf Lager liegen: „Wenn er produziert wird, muss er auch bereits verkauft sein“, so Eckart. In den Jahren 2021 und 2022 werde viel in Transportlogistik mit neuer Verpackungsanlage und Hochregal gesteckt, damit habe man einen besseren Fluss im Unternehmen.

Komplettanbieter mit hohem Exportanteil

Hergestellt werden fünf Produktgruppen (Floor, Elements, Door, Stairs und Acoustics), bei einer Exportrate von rund 70 Prozent, vor allem in die DACH-Länder und Italien, aber auch USA, China und Japan. Exportleiter Cemil Celiker sagte am Dienstag, verarbeitet würden über 80 Prozent heimische Hölzer, der Fokus liege auf Kiefer, Lärche, Fichte, hier importiere man auch aus dem skandinavischen Raum. Bei für die Produktion importierten Hölzern sei die Eiche an der Spitze, aber auch Esche, Nuss und Ahorn würde herangezogen. Als Komplettanbieter sei man stark im Bereich Hotel, aber auch bei anderen Großprojekten – vor zwei Jahren habe man etwa bei einem Projekt in der Türkei allein 80.000 Quadratmeter Holzfußboden verlegt.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) sagte, man komme jetzt wieder in die Phase, in der wirtschaftliche Impulse gesetzt würden. „Ich bin überzeugt, Sie werden die Investitionsprämie intensiv nutzen, auch die heute aufgelegte Förderung für E-Commerce“, so die Ministerin, die sich auch als Kundin outete, da sie in ihrem Heim Admonter Parkett verlegt habe.

CoV: Nicht leicht, aber machbar

Der Umsatz belief sich im Jahr 2019 auf 59,5 Mio. Euro. Zur aktuellen Ertragslage sagte Pichler, die Situation rund um den Coronavirus-Lockdown sei kritisch und nicht einfach gewesen, man habe die Produktion unter Sicherheitsmaßnahmen aber bald wieder aufgenommen und sei dann auch aus der Kurzarbeit wieder ausgestiegen: „Das war für uns kein probates Mittel mehr, wir konnten ohne diese weitermachen.“ Natürlich sei die Produktion im März und April nicht zufriedenstellend gewesen, „aber in Summe ist es für Firmen, die schon vorher gut gelegen sind, möglich, auch heuer gut auszusteuern“.