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Umwelt

Greenpeace-Klimaranking: Graz nur Mittelmaß

Jedes Jahr stellt Greenpeace die Frage, welche Stadt in Österreich die klimafreundlichste ist? Graz ist dabei diesmal nur im hinteren Feld angesiedelt. Vor allem die Luftqualität kostet Plätze, gewinnen konnte die Stadt beim Radverkehr.

Seit 2017 vergleicht Greenpeace die Landeshauptstädte hinsichtlich ihrer Klimafreundlichkeit im Bereich Verkehr. Mit einem „Gut“ auf Platz eins liegt Wien – mehr dazu in Wien ist klimafreundlichste Stadt (wien.ORF.at) –, gefolgt von Bregenz, Innsbruck und Klagenfurt. Graz liegt mit der Gesamtnote „Befriedigend“ – gleichauf mit Linz – lediglich auf dem vierten von sechs vergebenen Plätzen.

Minuspunkt Luft

In der Kategorie Luftqualität sei Graz sogar absolutes Schlusslicht, sagt Jasmin Duregger von Greenpeace: „Das hat zum einen natürlich mit der Lage zu tun, aber zum anderen sind die Werte Feinstaub und Stickstoffdioxid, die wir erhoben haben, in dieser Luftqualitätsbewertung, vor allem auf den Verkehr zurückzuführen.“

Denn Graz wächst ständig: Verkehrslawinen und Staus gehören mittlerweile zum gewohnten Stadtbild. Hier ortet Duregger dringenden Handlungsbedarf. „Es ist wichtig, dass die Stadt für alle Optionen Möglichkeiten hat. Das heißt eine gute Fußgängerfreundlichkeit, gute öffentliche Verkehrsmittel, das heißt eine gute räumliche Abdeckung, aber auch eine gute zeitliche Abdeckung der öffentlichen Verkehrsmittel“, so Duregger.

Besserung beim Radverkehr

Mit gutem Beispiel voran geht Graz beim Thema Radverkehr, wiewohl es auch in diesem Bereich noch einiges zu verbessern gebe, meint Duregger: „Die Wege, die die Grazer mit dem Rad zurücklegen, konnten gesteigert werden, von 15 auf 19 Prozent in den letzten Jahren – das ist ein guter Wert, der zeigt, dass sich hier auch was bewegt.“ Aber nach wie vor würde man sich natürlich wünschen, dass das Radnetz noch breiter ausgebaut wird und auch wirklich viele sichere Radwege vorhanden sind – mehr dazu in Bis 2030: 100 Mio. Euro für Radwege in Graz (23.6.2020).

Nachgebessert sollte auch beim Thema E-Mobilität werden – es müssten etwa mehr Lademöglichkeiten geschaffen werden, so die Forderung von Greenpeace.