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CoV-Ampel: Gemischte Reaktionen auf neue Schaltung

Neben Graz leuchten auf der CoV-Ampel nun auch die Bezirke Graz-Umgebung und Deutschlandsberg gelb. In den meisten Gemeinden nimmt man diese Entscheidung relativ gelassen auf – Kritik gibt es aber an der Kommunikation.

Nach zwei Tagen mit etwas rückläufigen Infektionszahlen wurden am Dienstag wieder 764 Covid-Neuerkrankungen gemeldet – die Zahl der aktiven Fälle steigt damit auf fast 6.200. Die meisten Neuinfektionen gab es mit 400 wieder in Wien; für die Steiermark weist die Statistik eine Zunahme um 44 aus – weil aber mehr Menschen wieder gesund gemeldet wurden, ging hier die Zahl der aktiven Fälle zurück.

Am Montag war die CoV-Ampelkommission zu einer Sondersitzung zusammengetreten, und sie stellte in mehreren Bezirken – darunter auch in Wien – die CoV-Ampel auf Orange – mehr dazu in Mehr Fragen als Antworten (news.ORF.at). In der Steiermark sind nun Graz, Graz-Umgebung und Deutschlandsberg gelb – mehr dazu in CoV-Ampel: Neben Graz auch GU und DL gelb

Man habe allein schon wegen der Nähe zur Stadt Graz damit gerechnet, gelb eingestuft zu werden, sagt der Bürgermeister der Gemeinde Seiersberg-Pirka, Werner Baumann (SPÖ). Erfahren habe man die Entscheidung offiziell bisher aber nicht: „Wir haben die Information aus den Medien erhalten, eine direkte Kommunikation von Bund und Land gibt es bedauerlicherweise nicht. Offenbar ist das der Stil der Bundesregierung, Behörden zu informieren“, so Baumann.

Chance zur Vertrauensbildung vertan

Auch der Bürgerlisten-Bürgermeister von Hart bei Graz, Jakob Frey, sagt, er habe die Informationen im Wesentlichen aus den Medien – ob diese ausreichend seien, könne er noch nicht beurteilen. An der CoV-Ampel übt er grundsätzliche Kritik: „Eine der größten Herausforderungen für die Eindämmung des Infektionsrisikos ist das Vertrauen der Bevölkerung in die Maßnahmen der Regierung, und die CoV-Ampel hätte sicher die Möglichkeit gehabt, Sicherheit zu bringen. Das ist aber eben leider nicht gelungen, vor allem weil ja die generellen Maßnahmen die Auflagen, die bei Gelb vorgesehen gewesen wären, bereits vorweggenommen haben.“

„Eigentlich ist das nichts Besonderes“

Wenig Auswirkungen durch die Ampelumstellung für seine Gemeinde und den Bezirk Deutschlandsberg sieht auch der Lannacher Bürgermeister Josef Niggas (ÖVP): „Eigentlich ist das nichts Besonderes – denn das, was in der CoV-Ampel für Gelb vorgesehen ist an Maßnahmen, das gilt ohnehin allgemein und nicht nur speziell für den Bezirk Deutschlandsberg.“

Grundsätzlich sehen die Bürgermeister Kindergärten, Schulen, Altenbetreuungseinrichtungen, aber auch die Gastronomie von der verschärften Maskenpflicht besonders betroffen – aber das gelte ja unabhängig von der neuen Einstufung auf der CoV-Ampel.