Die Grünen Steiermark
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Politik

Grüne: Schwentner und Krautwaschl gewählt

Bei der Grünen Landes- und Mitgliederversammlung am Samstag sind Judith Schwentner als Spitzenkandidatin für die Grazer Gemeinderatswahl und Sandra Krautwaschl als Landessprecherin gewählt worden. Der Parteitag fand CoV-bedingt nur online statt.

243 Grüne hatten sich für die Grüne Landes- und Mitgliederversammlung in der Grazer Messe angemeldet – laut Landesgeschäftsführer Wolfgang Raback „so viele wie noch nie“ –, nun kamen aber nur ein paar Grüne, darunter Vizekanzler Werner Kogler, tatsächlich zusammen. Für die Reden wurde die Übertragung auf Facebook sowie Youtube gewählt.

Werner Kogler sprach in seiner Rede von „ungewöhnlichen, turbulenten und herausfordernden Zeiten – keine einfachen Zeiten“. Er verglich Graz mehrfach mit Wien und Innsbruck, wo Grüne (mit-)regieren: „In Graz ist vieles nicht schlecht, sogar gut oder sehr gut, aber es geht besser und leider oft auch viel besser. Dazu formieren sich die Grazer Grünen neu.“

Kogler: „Judith, nimm es, tu es, mach’s“

Judith Schwentner trete laut Kogler an, „um für Graz wesentlich mehr herauszuholen“. Und er motivierte sie: „Liebe Judith, nimm es, tu es, mach’s.“ Denn die Städte der Zukunft seien grün. Wien sei besser geworden, Innsbruck könne sich sehen lassen. „Da geht was“, so Kogler, wenn es Grüne Regierungsbeteiligungen gibt. In Graz hätte man momentan noch was „echt rechtes, eine echte rechte Koalition“. In punkto Vernetzung von Ökologie und sozialer Gerechtigkeit sei man dort „an der falschen Adresse“ – Ziel sei daher eine „echte grüne Regierungsbeteiligung“. Das werde die Auseinandersetzung werden, sagte Kogler für die Grazer Gemeinderatswahl voraus, die voraussichtlich im Winter 2021/2022 stattfinden wird.

Kritik an Bürgermeister Nagls „Seifenblasen“

Der Vizekanzler kritisierte den Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und seine „Seifenblasen, die dann zerplatzen“ – diese würden nur dazu dienen, die Prospekte zu füllen. „Von der Häufigkeit von Prospekten kann man nicht auf die Sinnhaftigkeit der Projekte schließen“, sagte Kogler und sprach von Ankündigungspolitik. „Aber er (Nagl, Anm.) kann sich von einem Meister der Luftgitarre noch zu einem Umsetzer wandeln. Dafür ist es nie zu spät.“

Judith Schwentner,  Werner Kogler, Sandra Krautwaschl
APA/INGRID KORNBERGER
Judith Schwentner, Werner Kogler, Sandra Krautwaschl

92,6 Prozent von 94 abgegebenen Stimmen der Grazer Grünen stimmten schließlich für Judith Schwentner als Spitzenkandidatin für die Grazer Gemeinderatswahl – insgesamt waren 130 Grazer Grüne Mitglieder wahlberechtigt.

Schwentner: „Die Zukunft von Graz sind wir“

In ihrer Rede sagte Schwentner: „Ich bin soweit. Ich bereite mich mit euch auf den Umbruch vor. Gemeinsam mit euch will ich die Gemeinderatswahl schlagen und gewinnen. Die Zukunft der Stadt ist grün, die Zukunft von Graz ist grün. Die Zukunft von Graz sind wir.“ Sie kritisierte, dass der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl mit seiner Regierung „die Blauen salonfähig“ mache: „Die ÖVP und christlich-sozial, das war einmal.“

„Vier Zutaten für Graz“

Schwentner nannte ihre vier Zutaten für Graz: eine Begrünungsoffensive – etwa durch die „17 grünen Meilen“, für die sie sich seit einem Jahr einsetzt. Zweitens mehr Platz für alle: Der öffentliche Raum müsse neu verteilt werden – weniger Autos, mehr Platz für Straßenbahnen, Busse, Kinder und Ältere. Drittens brauche es mehr Plan, denn der fehle gerade: eine nachhaltige Stadtentwicklung und sinnvolles Bauen. Viertens brauche es mehr Miteinander: „Offenheit für das Neue und ernsthafte Bereitschaft, das gute Leben, das wir haben, zu teilen.“

Grüne: Schwentner und Krautwaschl gewählt

Bei der Grünen Landes- und Mitgliederversammlung am Samstag sind Judith Schwentner als Spitzenkandidatin für die Grazer Gemeinderatswahl und Sandra Krautwaschl als Landessprecherin gewählt worden. Der Parteitag fand CoV-bedingt nur online statt.

Krautwaschl: „Es hängt von uns allen ab“

Sandra Krautwaschl – die bereits im Herbst 2019 als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl gezogen war – erhielt bei der Wahl zur Landessprecherin 95,2 Prozent der Mitgliederstimmen. Sie will eine „starke, grüne Opposition“ bilden und noch stärker werden: „Ich will eine starke grüne Stimme sein, das ist ein großer Auftrag und Motivation. Ich will kritisch sein, wenn verkrustete, alte, fossile Muster aufzubrechen sind.“

Krautwaschls Ziel sei es, so stark zu werden, „dass an unseren Ideen keiner mehr vorbeikommt“. Sie wolle eine grüne Zukunft in der Steiermark aktiv mitgestalten. „Es hängt von uns allen ab, wir sind die Veränderung und dafür bitte ich um eure Stimme, die Zukunft der Städte und die Zukunft der Steiermark ist grün.“