Borkenkäfer
APA/dpa/Roland Weihrauch
APA/dpa/Roland Weihrauch
Landwirtschaft

Weniger Borkenkäfer durch feuchten Sommer

Der feucht-nasse Sommer mit wechselhaften Temperaturen war günstig für die Gesundheitssituation der Wälder: Viele Bäume konnten sich so quasi selbst vor dem Borkenkäfer schützen. Dennoch verfolgt das Land die Vision vom klimafitten Wald.

Der Sommer 2020 wird vielen auch mit seinen Gewittern und Niederschlägen in Erinnerung bleiben – das wirkte sich günstig auf die steirischen Wälder aus, sagt Josef Krogger von der Landwirtschaftskammer in der Steiermark: „Die Bäume generell sind durch genug Niederschlag vital, können zum Teil Borkenkäferbefall abwehren, und gleichzeitig verlangsamt diese Witterung die Borkenkäferentwicklung.“

Eine Problemzone ist lediglich das Gesäuse, sagt Michael Luidold, Leiter der Landesforstdirektion: „Im Großraum Großreifling-Hieflau haben wir heuer erhöhten Borkenkäferbefall. Der wesentliche Grund dafür liegt in den Schneebruchschäden des letzten Winters.“

Sauber in den Winter gehen

Arbeitstechnisch waren die sogenannten Nasslager im Frühling immens wichtig: Sie wurden großteils mit Schadholz aus dem Winter gefüllt – der normale Nutzungseinschlag wurde CoV-bedingt gestoppt. Die Lager werden bis Ende Oktober wieder geleert – dann gilt es sauber in den Winter zu gehen, „sprich so lange es die Witterungssituation zulässt, ist jetzt intensiv die Borkenkäferbekämpfung bzw. Aufarbeitung von Schadholz notwendig“, so Luidolt.

Steirischen Wälder sollen klimafit werden

Was die Zukunft angeht, so hat die Bundesregierung im Sommer das sogenannte Waldfondsgesetz verabschiedet: Der Wald muss klimafit gemacht werden. Das Land forciert hier klar den Mischwald, so der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP): „Daher haben wir als ersten Schritt für Forschungsmaßnahmen und Versuchstätigkeiten am Klimawandelsektor in der Forstwirtschaft über 20 Millionen Euro investiert.“ Im nächsten Jahr möchte die Steiermark mit der Umsetzung des Programmes beginnen – mehr dazu in Klimafitte Wälder: Neue Bewirtschaftung nötig (20.11.2019).