Die Sonne scheint auf eine Solaranlage
APA/dpa/Oliver Berg
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Wirtschaft

Erneuerbare Energie Herausforderung für Stromnetz

Die Regierung plant einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Für die Steiermark stellt das enorme Herausforderungen an das bestehende Stromnetz – auch dieses muss deshalb um hunderte Millionen Euro ausgebaut bzw. verstärkt werden.

Das steirische Stromnetz ist über 30.000 Kilometer lang – und es wurde gebaut, um den in wenigen großen Kraftwerken erzeugten Strom in die Haushalte zu liefern. Durch Wind-, Sonnen- und Wasserkraft werden jetzt aber an vielen verschiedenen Orten – je nach Wetter – unterschiedliche Strommengen auch in die Netze eingespeist, und das führt zu zahlreichen Spannungsschwankungen, auf die das Netz nun umgerüstet werden muss.

Energie Steiermark investiert über eine Milliarde Euro

Vor allem im Mittelspannungsbereich müssen Trafostationen und Leitungen verstärkt werden, so Urs Harnik, Sprecher der Energie Steiermark, die selbst Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro in erneuerbare Energien plant: „Das bedeutet natürlich, dass wir in den nächsten zehn Jahren weit über eine Milliarde Euro in den Netzausbau investieren müssen, um die Potentiale der erneuerbaren Energie in all ihren Facetten in allen Regionen auch tatsächlich nützen zu können.“

Windparks und Gemeinschaftsanlagen herausfordernd

Die Energie Steiermark betreibt zwei Drittel des steirischen Stromnetzes, regional gibt er rund 50 weitere Betreiber. Hohe Berge und lange Waldtrassen würden den Netzausbau teils erschweren; herausfordernd sei auch der Anschluss der Windparks, und auch für Gemeinschaftsanlagen müssten die Voraussetzungen geschaffen werden, so Harnik: „An den Beispielen der Windparks auf der Freiländeralm oder auf der Handalm sieht man besonders gut, wie hoch der Investitionsbedarf ist: Da müssen bis zu 20 Kilometer lange Leitungen verlegt werden, um tatsächlich die grüne Energie in das nächste Umspannwerk zu bringen. Oder bei einer Reihenhaussiedlung, wo sich mehrere Bewohner zusammen tun und eine Gemeinschaftsanlage errichten, da müssen dann die entsprechenden Trafostationen verstärkt werden.“

Bereits jetzt gibt es in der Steiermark etwa 20.000 Photovoltaik-Anlagen. Bis 2030 – so der Plan – soll die durch Sonnenkraft produzierte Energie in der Steiermark versechsfacht werden.