Wildtierschutz-Warnlichter
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Verkehr

Wildtierschutz: Warnlichter an den Straßen

Das Land Steiermark geht beim Wildtierschutz neue Wege: Warnlichter sollen künftig Autofahrer auf Wildtiere aufmerksam machen. Das Projekt wird von Tierschutz, Verkehrssicherheit und Jägerschaft betrieben.

Rund 7.800 Rehe und Hirsche sind im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen in der Steiermark getötet worden. Seit Jahren werden daher im Projekt „Wildtierschutz und Verkehrssicherheit“ Wildwarnreflektoren angebracht, um das Wild von den Straßen fernzuhalten.

Warnlichter am Straßenrand

Jetzt will die Steiermark einen neuen Weg gehen und baut auf eigene Geräte, wie Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ) erklärt: „Wir sind hier federführend in Österreich. Erstmalig wird diese Technik eingesetzt, dass es mit einem blinkenden Licht die Autofahrerinnen und Autofahrer warnt. Das soll bedeuten, dass wenn das Licht blinkt, man bremsbereit fährt und die Geschwindigkeit reduziert.“

Wildtierschutz-Warnlichter
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Die Warnlichter sind an den Leitpflöcken montiert und leuchten, wenn ein Tier in der Nähe ist.

Durch das Anbringen von Wildwarnreflektoren konnte die Anzahl der Wildunfälle um bis zu 50 Prozent gesenkt werden, heißt es vom Land. Nun setzt auch die Jägerschaft auf das neue Warnsystem, sagt Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau: „Gerade von dieser neuen Technologie, die auch auf den Autofahrer einwirkt, hoffen wir, dass die Fallzahlen noch einmal gesenkt werden. Denn der Autofahrer ist in dieser Kette ja der Intelligentere.“

Projekt in der Testphase

Die Warngeräte werden auf den Leitpflöcken angebracht und reagieren auf Tiere im Umkreis von 25 Metern. Vorerst werden sie auf zwei Teststrecken eingesetzt, auf denen es bisher zehn bis 15 Wildunfälle pro Jahr gegeben hat, erklärt Franz Zenz vom Straßenerhaltungsdienst: „Wir haben zwei unterschiedliche Strecken. Einmal auf der Sommeralm, hier ist touristischer Verkehr den ganzen Tag über, und einmal in Pöllau, da haben wir eine Straße mit dem üblichen Pendlerverkehr in den Morgen- und Abendstunden, also typisch zur Dämmerungszeit.“

Die Ergebnisse werden in den kommenden Jahren von der Universität für Bodenkultur ausgewertet, und wenn das Pilotprojekt erfolgreich ist, soll es auf die gesamte Steiermark ausgedehnt werden.