++ THEMENBILD ++ VOR UNTERRICHTSBEGINN AN VOLKSSCHULEN NACH CORONA- SPERRE
APA/HARALD SCHNEIDER
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Chronik

CoV: Chaos an Schulen wegen Regelungen

An den steirischen Schulen herrscht vielerorts Chaos weil die Corona Regelungen nicht klar sind. Besonders betroffen war beispielsweise die Volksschule Mariagrün in Graz, wo eine Weisung aus dem Ministerium nicht rechtzeitig angekommen ist.

Nach einem positiv getesteten Kind der zweiten Klasse an der Volkschule Mariagrün in Graz wurden alle Kinder für eine Woche per Bescheid nach Hause geschickt. Gestern wurde der Bescheid plötzlich aufgehoben, die Kinder dürfen nun doch unterrichtet werden. Schuld am Chaos war offenbar eine Weisung des Ministeriums, die alle zuständigen Stellen zu spät erreicht hat.

Kinderarzt macht auf „Fehler“ aufmerksam

Am 16. September besuchte das positiv getestete Kind aus der zweiten Klasse das letzte Mal die Schule, am Montag dieser Woche werden alle Klassenkollegen und zwei Pädagoginnen per Bescheid des Grazer Gesundheitsamtes für eine Woche nach Hause geschickt, betroffen sind auch Hortkinder. Einen Tag später wird der Direktor der Volksschule Mariagrün Harald Schabus von einem Kinderarzt, dessen Kind ebenfalls Schüler der betroffenen Klasse ist, angesprochen, die Entscheidung des Gesundheitsamtes die gesamte Klasse abzusondern sei nicht richtig, weil es mittlerweile von Seiten des Gesundheitsministeriums eine andere Weisung gebe.

Neue Weisung kam verspätet

Diese neue Weisung hat Direktor Schabus dann auch verspätet erhalten: „Mittwoch kam dann ziemlich bald die neue Weisung vom Gesundheitsamt, dass die Kinder doch in die Schule gehen dürfen. Dieser spezielle Fall, dieses Hin und Her war eine zusätzliche Belastung. Meine Kolleginnen sind belastet und es war einfach ein heilloses Durcheinander“

Aus dem Büro von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner heisst es, der Direktor habe korrekt nach den Vorgaben gehandelt. Auch die Bildungsdirektion Steiermark betont heute, die Schulen seien abhängig von den Entscheidungen der Gesundheitsbehörde.

Es bleibt Verunsicherung bei den Eltern

Die Leiterin des Grazer Gesundheitsamtes Eva Winter sagt, es habe hier eine zeitliche Überschneidung gegeben: „Die neuen Empfehlungen der Bundesregierung sind quasi gleichzeitig mit Auftreten des Falles gekommen, wir müssen diese Neuerungen natürlich erst in unsere Arbeitsweise übernehmen, in unsere eigene Einschätzung übernehmen. Damit haben wir verspätet reagiert, aber uns doch an den aktuellen Stand angelehnt.“

Die neue Regelung besagt nun, dass bei positiv getesteten Kindern unter 10 Jahren nicht die ganze Klasse, sondern nur das direkte Umfeld abgesondert werden muss. Die gesamte Klasse erst bei einem zweiten positiven Fall. Von den 23 Kindern der betroffenen zweiten Klasse waren heute übrigens nur 14 in der Schule – laut Direktor Schabus seien manche Eltern verunsichert und besorgt