Impressionen von der 22. Opernredoute
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Wirtschaft

Spät, aber doch: Hilfspaket für Eventbranche

Die Veranstaltungsbranche ist durch die CoV-Pandemie in eine dramatische Lager geraten. Die Bundesregierung legte am Freitag entsprechende Rettungspläne vor und stellt 300 Mio. Euro bereit. Von den steirischen Veranstaltern kommt Lob und Kritik.

Gerade jetzt im Herbst und im Winter finden üblicherweise viele Messen, Kongresse und Bälle statt, Hallen und Tagungszentren sind normalerweise bestens gebucht. Durch die Coronavirus-Pandemie wurden heuer viele Veranstaltungen abgesagt. In der Eventbranche stehen viele Betriebe vor dem finanziellen Kollaps.

Miet- und Personalkosten werden ersetzt

Bei der Präsentation der Hilfsmaßnahmen für die Veranstalter sprach die Bundesregierung am Freitag von „Schutzschirm“ und „Risikoabdeckung“. Muss eine Veranstaltung im nächsten Jahr wegen der CoV-Pandemie abgesagt werden, bekommt der Veranstalter zum Beispiel die nicht mehr stornierbaren Kosten ersetzt. Darunter fallen unter anderem Saalmieten oder Personalkosten. Mehr dazu in Schutzschirm für Veranstaltungsbranche.

„Es geht ums Überleben“

In der steirischen Eventbranche macht sich zwar Erleichterung breit, dass die Regierung aber erst jetzt ein Hilfspaket für die schwer betroffenen Veranstalter schnürte, stößt auf Kritik. Jakob Gailhofer hat in Graz eine Eventtechnikfirma und vertritt die Plattform „Kein Event ohne uns“, ein Zusammenschluss von Vertretern der Veranstaltungsbranche. Er sagte am Freitag, die Situation sei mittlerweile dramatisch: „Wir reden im Herbst, wo viele Unternehmer und Dienstleister den Hauptteil ihres Geschäftes machen müssen, von Einnahmenausfällen von 90 bis 100 Prozent, das ist nach sechs sehr, sehr schwachen Monaten etwas, was kaum zu Überleben ist. Es geht nur mehr um Arbeitsplätze und es geht in der Zwischenzeit ums Überleben.“

Schutzschirm kommt für viele zu spät

Die Unsicherheit sei groß. Man habe gedacht, mit der neuen Corona-Ampel könne man planen, dann seien neuerliche Einschränkungen für Indoor-Veranstaltungen gekommen. Mittlerweile hätten die Veranstalter fast alle Events bereits abgesagt, sagte Jakob Gailhofer: „Daher ist es etwas zu spät, dass dieser Schutzschirm kommt, dennoch begrüßen wir ihn als Veranstaltungstechniker und Veranstaltungsdienstleister sehr, was wichtig ist, wäre noch sicherzustellen, dass diese Hilfe nicht nur bei den Veranstaltern, sondern auch wirklich bei den Dienstleistern ankommen.“

Branche forderte Rettungsschirm schon im April

Also etwa auch bei Licht- und Tontechnikern, Bühnenbauer, Zeltverleihern oder Caterern. Auch Thomas Zenz, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Steiermark sieht den Rettungschirm grundsätzlich positiv, das sei eine Forderung seit April, bereits mit Juni sei ursprünglich eine Lösung zugesagt worden: „Wir wollen jetzt nicht jammern, aber schon ein bisschen den Finger erheben. Warum nicht früher? Es musste erst ein Opernball und ein Bauernbundball abgesagt werden, damit man das realisiert, was wir gefordert haben“, sagte Thomas Zenz.

Aber so Zenz, toll dass das Paket nun da ist. Nun sei wichtig, ob die Hilfe auch schon für Veranstaltungen gilt, die in den letzten Tagen abgesagt wurden. Insgeasmt hoffe er auch auf eine Motivation für Agenturen und Auftraggeber.