Chronik

Grazer wochenlang in Wohnung festgehalten

Vier Personen aus Rumänien stehen im Verdacht, einen 66-jährigen Grazer über mehrere Wochen in einer Wohnung festgehalten zu haben. Außerdem wurden vom Konto des Opfers mehrere zehntausend Euro behoben.

Drei in Graz lebende Rumäninnen im Alter von 24, 25 und 48 Jahren lernten Anfang August 2020 einen 66-jährigen Grazer kennen und erschlichen sich dessen Vertrauen. Der Mann ist aufgrund einer Krankheit körperlich stark beeinträchtigt. Diese Frauen stehen im Verdacht, gemeinsam mit einem 26-Jährigen aus Rumänien, den 66-Jährigen in eine Wohnung in Graz gebracht und dort zwar versorgt, jedoch sukzessive mit dessen Bankomatkarte Bargeld von seinem Konto behoben zu haben.

Bekannte des Opfers zweifelte

Einer Bekannten des Opfers fiel auf, dass sich der 66-Jährige zunächst in Begleitung jüngerer Frauen südländischen Typs befand und einen geistig abwesenden Eindruck gemacht habe. Als sich ihr Bekannter über mehrere Tage nicht mehr in dessen Wohnung befand – was äußerst ungewöhnlich war – erstattete sie die Anzeige.

Über Familienangehörige des Opfers konnte ermittelt werden, dass mehrere Zehntausend Euro vom Konto des 66-Jährigen abgebucht worden waren. Nach umfassenden Fahndungsmaßnahmen konnten die vier Verdächtigen schließlich am 24. September 2020 ausgeforscht und festgenommen werden.

Opfer war in körperlich schlechtem Zustand

Der 66-Jährige wurde in der Wohnung der 48-jährigen Verdächtigen angetroffen. Er befand sich in einem körperlich schlechten Zustand, war verängstigt und stand unter Alkoholeinfluss. Er gab an, von den Verdächtigen in die Wohnung gelockt worden zu sein und dann habe er diese nicht mehr verlassen dürfen. Er sei zwar versorgt worden, doch seine persönlichen Gegenstände inklusive der Geldbörse seien ihm abgenommen worden.

Verdächtige verstricken sich in Widersprüche

Bei den Einvernahmen der Verdächtigen verstrickten sich diese in Widersprüche, gaben jedoch an, den 66-Jährigen versorgt zu haben. Er habe dafür freiwillig sein Geld hergegeben. In der Wohnung konnte Bargeld in der Höhe von mehreren Tausend Euro sichergestellt werden. Der Verbleib des restlichen Bargeldes ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Die vier Verdächtigen wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.