der Inhalt einer Biomülltonne
ORF/Koppensteiner
ORF/Koppensteiner
Umwelt

Weniger Lebensmittelabfälle in Großküchen

19.000 Tonnen Lebensmittel aus Großküchen, etwa aus Pflegeheimen, landen jedes Jahr im steirischen Restmüll. Die Initiative „United Against Waste“, also „Vereint gegen Müll“, arbeitet eng mit Großküchen zusammen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Rund ein Drittel aller Lebensmittel werden weltweit einfach in den Müll geworfen, kritisiert Nachhaltigkeitslandesrat Johann Seitinger (ÖVP). Man könnte mit diesem „gigantischen Essen“ drei Milliarden Menschen ernähren, so Seitinger.

Aufruf zu respektvollem Umgang mit Lebensmittel

„In der Steiermark werden Lebensmittel im Wert von 200 Millionen Euro pro Jahr in den Müll geworfen, das ist eine gigantische Summe. Und ich glaube, es ist auch im Kleinen der entscheidende Schritt zu setzen, dass mit Lebensmitteln wieder respektvoller umgegangen wird“, betont Seitinger. Aus diesem Grund rufen die Vereinten Nationen am Dienstag den ersten „Internationalen Tag gegen Lebensmittelverschwendung“ aus.

In der Steiermark möchte man besonders in Großküchen künftig Lebensmittelabfälle vermeiden, sagt Franz Tragner von „United Against Waste“: „In Krankenhäusern landet im Österreich-Durchschnitt 31 Prozent des gekochten Essens in der Abfallentsorgung, bei Pflegeheimen sind es immerhin noch 26 Prozent, bei Betriebsrestaurants sind es an die 13 Prozent.“

Essen-Abfall-Vergleich und individuelle Menübestellung

Abhilfe schaffen soll ein Monitoring-System an dem bereits 26 Großküchen in der Steiermark mitmachen. Diese vergleichen Monat für Monat die ausgegebene Essensmenge mit den Lebensmittelabfällen. Ein hohes Einsparungspotenzial sieht Franz Tragner zudem im System der Menübestellung durch den Patienten. „Dass man zum Beispiel größere oder kleinere Portionen anbietet oder dass man nicht immer automatisch ein gesamtes Menü anbietet, sondern dass sich die Leute einfach Komponenten aussuchen können.“

Mit diesem System habe man etwa in der Zentralküche des LKH Graz II bereits gute Erfahrungen gemacht, erklärt der Leiter, Walter Mayer: „Bei uns können die Patienten den Salat auswählen. Da hat sich der Verbrauch an Salat, der nicht verwendet wird, in der letzten Zeit um 40 Prozent verringert.“ Künftig will man auch noch – in enger Abstimmung mit Diätologen – an den Portionsgrößen arbeiten, so Mayer.