Schwerlastfahrzeug mit elektrischer Oberleitung Erzberg
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Umwelt

Erzberg setzt Schwerlaster unter Strom

Der Erzberg geht in eine grüne Zukunft: Schwerlaster, die rund um die Uhr Gestein für die Erzproduktion transportieren, werden künftig elektrisch via Oberleitung betrieben. Dadurch will man große Mengen an Diesel – und damit CO2 – einsparen.

Vor einem Jahr wurde die Teststrecke in Betrieb genommen, am Dienstag folgte der Spatenstich für den Vollausbau. Bis jetzt fahren die Schwerlastkraftwagen vollbeladen mit Gestein mit Diesel als Treibstoff, schon bald wird die fünf Kilometer lange Hauptförderstrecke auf dem steirischen Erzberg einem Obusnetz gleichen.

Antrieb über Elektrooberleitung

Die dieselbetriebenen Schwerlastkraftwagen hängen sich mit den am Fahrzeug befestigten Stangen in eine Oberleitung ein und werden dann elektrisch betrieben, erklärte der Projektleiter der VA Erzberg, Peter Schimek: „Wir verwenden eine neue Kombination, wie wir uns in die Oberleitung einbinden. Beim Bergauffahren verwenden wir einen elektrischen Antrieb, wodurch wir schneller fahren können, aber der größte Vorteil ist natürlich, dass wir sehr viel Diesel einsparen und dadurch große Umweltschutzeffekte erzielen.“

Elektro-Lkws künftig auf dem Erzberg

Der steirische Erzberg wird grün, dafür sorgt eine neue Technologie: Die Schwer-Lkws, die rund um die Uhr Gestein für die Erzproduktion transportieren, werden künftig elektrisch und mit einer Oberleitung betrieben.

Einsparung von drei Mio. Liter Diesel

Bisher wurden auf dem Erzberg pro Jahr für den Transport des Gesteins rund 4,5 Millionen Liter Diesel verbraucht, durch die neue Technologie werden drei Millionen Liter eingespart. Die CO2-Reduktion beträgt laut Berechnungen der VA Erzberg rund 4.200 Tonnen jährlich.

„Vielfach wird ja immer wieder gesagt, dass die Industrie kein Umweltschützer ist, im Gegenteil: Hier sehen wir den Gegenbeweis, dass auch mit intelligenter Technologie im Bergbau Klimaschutz betrieben werden kann und viele Einsparungsmöglichkeiten gegeben sind“, sagte Landesrat Johann Seitinger (ÖVP).

Schwerlastfahrzeug mit elektrischer Oberleitung Erzberg
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Sechs dieser Schwerkraftlastwagen sollen ab 2021 auf dem Erzberg unterwegs sein

Erzberg „zukunftsfit“ machen

„Wir haben natürlich 13 Millionen Tonnen im Jahr zu transportieren, und das großteils bergauf, und da war es notwendig, eine Technik zu finden, mit der wir energieeffizient sind, das ist mit Elektroantrieb eine ganz andere Klasse als mit Dieselantrieb, und wir wollen den Erzberg mit diesem Projekt zukunftsfit machen“, sagte Josef Pappenreiter, der technischer Geschäftsführer der VA Erzberg.

Ab März 2021 sollen insgesamt sechs neue Schwerlastkraftwagen umweltschonend Gestein transportieren, das zu drei Millionen Tonnen Feinerz im Jahr für die Roheisenerzeugung verarbeitet wird. 20 Millionen Euro werden insgesamt in das Projekt investiert, das von der Umweltförderungskommission des Bundes unterstützt wird.