Impfung
pixabay/whitesession
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Gesundheit

Chaos um Grippeimpfung

Die Grippeimpfung sorgt weiter für Diskussionen. Zwar wurde das Impfstoffkontingent aufgestockt, es wird die Nachfrage aber vermutlich nicht decken können. Vielerorts sind die Wartelisten bereits voll, dennoch versuchen die Behörden zu beruhigen.

Im Vergleich zu den letzten Jahren wurden die Kontigente wesentlich erhöht, und man bemühe sich auch weiterhin, noch mehr Impfdosen zu bekommen, heißt es von der Landessanitätsdirektion, die auch bereits telefonisch Termine vergibt. Beim Gesundheitsamt der Stadt Graz gibt es dagegen noch keine Terminvergabe – hier verweist man auf eine Pressekonferenz am Freitag, wo alles klargestellt werden soll, denn man arbeite noch an den Modalitäten; vermutlich wird es auf eine Online-Anmeldung hinauslaufen. Auch in den Bezirkshauptmannschaften kann man sich impfen lassen – hier beginnen die Impfaktionen Mitte Oktober, aber natürlich auch nur mit telefonischer Voranmeldung. Diese Terminvergaben starten teilweise am 1. Oktober.

Kostenloses Impfprogramm für Kinder

Für Kinder gibt es heuer ein kostenloses Impfprogramm – mehr dazu in Grippe-Impfung für Kinder soll Standard werden (21.9.2020). Der Sprecher der Kinderärzte, Hans Jürgen Dornbusch, schildert den Ablauf so: „Sie machen einfach einen Termin aus wie für jede andere kostenfreie Impfung. Wir haben einerseits den nasalen Impfstoff, der besonders immunogen ist. Der ist aber erst ab dem 2. Geburtstag zugelassen und wird zwischen zwei und 15 Jahren gratis sein, wobei wir bestrebt sind, dass wir zuerst die Jüngeren impfen, die bis zu zehn Jahren und mit zusätzlichen Risikofaktoren und dann erst im Dezember die Teenager, wo ein weiteres Kontingent geliefert werden wird.“ Auch für Kinder zwischen sechs Monaten und zwei Jahren wird es eine kostenfreie Impfung geben – allerdings nicht als Nasenspray, sondern klassisch mit Spritze.

Bisherige Impfmoral fällt Österreich auf den Kopf

Die Frage, warum der Impfstoff heuer knapp ist, ist einfach erklärt: Der Impfstoff wurde bereits vor der CoV-Pandemie bestellt, und da war noch nicht mit so einem großen Interesse zu rechnen, denn bisher lag die Grippedurchimpfungsrate in Österreich bei sechs bis acht Prozent – in anderen Ländern Europas dagegen liegt sie bei bis zu 60 Prozent. Laut Dornbusch falle uns das nun auf den Kopf, denn bei den Herstellern ist Österreich eben nicht mit großen Mengen einkalkuliert.