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Gesundheit

Brustkrebs: Experten mahnen zur Vorsorge

Jedes Jahr am 1. Oktober findet der internationale Brustkrebstag statt. Mit einem pink leuchtenden Grazer Uhrturm ist Mittwochabend zudem der sogenannte Brustkrebsmonat eingeläutet worden.

Ab dem 45. Lebensjahr sollten Frauen regelmäßig zur Brustkrebsvorsorgeuntersuchung gehen, sagt Marija Balic, die Leiterin des Brustkrebszentrums am LKH Graz: „Im Grunde genommen muss man damit rechnen, dass jede achte Frau während ihres Lebens an Brustkrebs erkranken kann – und das ist durchaus eine häufige Erkrankung.“

Verzögerungen bei Vorsorge durch Lockdown

Werde die Diagnose allerdings früh gestellt, seien die Heilungschancen gut, so Balic. Daher rät sie auch in der Zeit der CoV-Pandemie dringend zur regelmäßigen Mammographie: „Es ist besonders wichtig, weil wir befürchten, dass es eventuell durch diese Coronamaßnahmen, vor allem durch den kompletten Lockdown, zu einer Verzögerung gekommen ist. Dadurch sind ja viele Frauen eingeschüchtert gewesen und konnten auch gar nicht zu einem Mammographiescreening gehen.“

Dadurch könne es zu einer späteren Diagnose kommen, und auch weniger Frauen werden überhaupt diagnostiziert, was Auswirkungen auf eine spätere Prognose haben könne, so die Befürchtung der Expertin.

Frauen scheuen Vorsorge aufgrund der CoV-Pandemie

Die gesamte Krebsvorsorge ist seit geraumer Zeit durch strenge Hygieneregeln wieder ganz normal möglich – mehr dazu in Keine Einschränkungen bei Krebsvorsorge (9.9.2020) –, dennoch würden sich viele Frauen aufgrund von Angst scheuen, so Balic: „Dass sie sich nicht trauen, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, und das wäre jetzt wieder einmal ein guter Zeitpunkt, darauf aufmerksam zu machen, dass es wichtig ist, und dass man die Frauen dazu aufrufen sollte, das ganz normal weiterzuführen.“

Sollte eine Brustkrebs-Diagnose gestellt werden, so würden umfangreiche Sicherheitskonzepte am Brustkrebszentrum des LKH Graz weitere Untersuchungen bzw. Therapien trotz anhaltender CoV-Pandemie auch in den Wintermonaten sicherstellen, sagt Balic.

„WatchYourBoobs“

Mit zahlreichen Infokampagnen und auch teilweise Initiativen mit provokativen Titeln wie „WatchYourBoobs“ will man im Brustkrebsmonat auf die Thematik aufmerksam machen, so Balic: „Das ist eine Initiative, die optisch provokativ ist, und es empfiehlt sich, dort Informationen zu sammeln – auch über Facebook, Instagram, unterschiedliche elektronische Plattformen, aber auch über Zeitschriften.“