Vernachlässigte Schweine in Schweinestall
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VGT deckt Missstände in Schweinestall auf

Schweine, die in ihrem eigenen Kot liegen – Missstände wie diese in einem oststeirischen Betrieb deckte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) auf. Der Betreiber – zugleich Obmann der Schweinezucht Steiermark – gesteht die Missstände in seinem Betrieb teilweise ein.

Etwa 1.000 Schweine hält Blasius Gsöls in seinem Schweinebetrieb im oststeirischen Gnas. Auf Fotos und Videos, die dem VGT zugespielt wurden, sieht man völlig verdreckte Tiere in teilweise erbärmlichem Zustand.

„Man sieht tote und kranke Schweine“

„Man sieht auf dem Videomaterial Schweine, die unter sehr grausamen Bedingungen leben müssen – auf sogenannten Teilspaltenböden, ohne Einstreu, wo aus den Spalten Fäkalien herausquellen. Man sieht tote Schweine und auch ein krankes Schwein, das am Boden zappelt und nicht aufstehen kann“, schildert David Richter vom VGT.

Auffallend sei laut Richter zudem, dass kein Beschäftigungsmaterial vorhanden ist, welches gesetzlich vorgeschrieben wäre, „das heißt, die Tiere leiden extrem, weil sie nicht wissen, was sie den ganzen Tag tun sollen – also Zustände, wie sie die KonsumentInnen in Österreich nicht erwarten würden“.

Betreiber gesteht Missstände teilweise ein

Der VGT erstattete Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft. Diese schickt im Normalfall den Amtstierarzt zu den Betrieben – ob es dann eine Strafe gibt oder nicht, entscheidet die Behörde. Der Betreiber des betroffenen Stalls, Blasius Gsöls, der gleichzeitig auch der Obmann der Schweinezucht in der Steiermark ist, gesteht einige der Missstände ein – allerdings sei er nach einem Herzinfarkt gerade im Krankenhaus gewesen, als der Stall offenbar fotografiert wurde.

Gsöls spricht von Kontrollfehlern in der Zeit seiner Abwesenheit. Inzwischen habe man alle Missstände bereinigt. Er wolle nichts verheimlichen, sagt Gsöls. Beim VGT fordert man indes einmal mehr eine Änderung der Schweinehaltung – beispielsweise, dass Stroh verpflichtend eingestreut werden muss sowie mehr Platz.

Schweinehaltung in zwei Betriebe aufgeteilt

In einer Aussendung des VGT heißt es, dass der betroffene Schweinebetrieb in zwei Betriebe aufgeteilt ist – ein Teil des Betriebes gehöre demnach dem Sohn von Blasius Gsöls. Weiters habe man herausgefunden, dass der Betrieb des Sohns AMA-zertifiziert sei – man würde jedoch nicht erkennen, welches Schwein in welchen Stall gehöre, und es seien in „jedem der Stallbereiche“ Missstände zu sehen, hält Richter in der Aussendung fest.