Im Vorjahr wurden noch über eine Million Passagiere verzeichnet – heuer wird es nur rund 300.000 geben. „Wir haben derzeit einen Rückgang von etwa 75 Prozent und hoffen, dass wir mit 75 bis 80 Prozent – so wie alle anderen auch abschließen werden. Das ist natürlich eine ganz schwierige Situation“, sagt der Geschäftsführer des Flughafen Graz, Gerhard Widmann.
Tagesrandverbindungen angedacht
Die Holding Graz arbeitet als Eigentümer des Flughafens an Konzepten, um den Flughafen durch die Krise zu bringen. Vor allem Verbindungen für die Wirtschaft sollen bald wieder zur Verfügung stehen, so der Vorstandsvorsitzende der Holding Graz, Wolfgang Malik: „Es ist so, dass wir schauen müssen, dass wir die Verbindungen, welche die Industriellenvereinigung, die Wirtschaftskammer und die einzelnen Unternehmen von uns fordern, dass wir die wieder in entsprechendem Ausmaß – und Tagesrandverbindungen sind das entsprechende Ausmaß – wieder zur Verfügung stellen können.“
Auch innerhalb der Holding Graz soll dem Flughafen geholfen werden, etwa indem Mitarbeiter des Flughafens in anderen Unternehmensbereichen eingesetzt werden.
Ausgleich mit Investitionsverschiebungen
Die Einnahmen aus dem Flughafen fließen jährlich über die Holding ins Budget der Stadt Graz, daher ist auch dieses schwer getroffen, sagt Finanzstadtrat Günter Riegler (ÖVP): Rein auf den Flughafen bezogen glaube ich, ist das eine Zahl im Bereich von minus 15 Mio. an Flugeinnahmen. Wir versuchen das zum Teil auch mit Investitionsverschiebungen auszugleichen. Wir erwarten auch noch Einnahmen aus der Bundesmilliarde, die gekommen ist und aus den Landesunterstützungen."
Seit Montag gibt es ab Graz wieder Flugverbindungen nach Düsseldorf und Stuttgart, mit dem Winterflugplan Ende Oktober kommt noch eine Verbindung nach Amsterdam dazu – mehr dazu in Flugverbindung Graz-Amsterdam ab Winter (10.9.2020). Ein echter Aufwärtstrend sei am Grazer Flughafen aber erst ab dem nächsten Jahr zu erwarten.