Gewaltschutzkampagne: Doris Kampus und Michaela Gosch
Peter Drechsler
Peter Drechsler
Soziales

Neue Kampagne zeigt „Gesichter der Gewalt“

Frauenleben sind völlig unterschiedlich – Gewalt gegen Frauen ist es auch. Darauf soll nun eine landesweite Kampagne hinweisen. Mit Plakaten will man nicht nur die „Gesichter der Gewalt“, sondern auch das Angebot der Frauenhäuser Steiermark vor den Vorhang holen.

Hinweis:

Der Notruf für Frauen ist am Festnetz und auf Whatsapp unter +43 316 429900 erreichbar. Nähere Infos gibt es ab dem 10. Oktober unter „Gesichter der Gewalt“

„Dein Partner verbietet Dir Deine Freunde zu treffen“ oder „Dein Partner kontrolliert wie viel Geld Du bekommst“ – Slogans wie diese sind auf den Plakaten zu lesen, die nun im ganzen Land aufgehängt werden, um Gewalt gegen Frauen aufzuzeigen und einzudämmen.

Oft ist es kein Schlag mit der Faust ins Gesicht, sind es keine ständigen Streitereien, die Gewalt gegen Frauen ausmachen – diese ist oft viel niederschwelliger. Beispiele dafür lassen sich auf den Plakaten neben schwarz-weiß gehaltenen Frauenportraits ablesen.

Kampagne ohne Klischees

„Das ist eine Kampagne, die hoffentlich aufrüttelt, die nicht mit Klischees arbeitet: Die Gesichter der Gewalt, die beginnen leider sehr früh – mit der Sprache, mit der Wortwahl. Man soll sofort die Möglichkeit haben, sich an jemanden zu wenden, um raschest Hilfe zu bekommen“, schildert die zuständige Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).

Gewaltschutzkampagne: Doris Kampus und Michaela Gosch
Peter Drechsler
Soziallandesrätin Doris Kampus und Frauenhäuser-Steiermark-Leiterin Michaela Gosch präsentieren die Kampagne „Gesichter der Gewalt“, die am Wochenende startet und bis zum 5. Dezember läuft.

Insgesamt 70 Plakate werden aufgestellt: 35 davon in Graz im Zentralraum, die restlichen 35 in 22 Gemeinden in der Steiermark. Auf jedem Plakat liest man die Nummer + 43 316 429900 des Grazer Frauenhauses: „Unsere Notrufnummer ist drauf, damit wir die Frauen weitervermitteln können. Wir sind rund um die Uhr das ganze Jahr erreichbar – über WhatsApp und über die Telefonleitung“, so die Leiterin der steirischen Frauenhäuser, Michaela Gosch.

6,5 Millionen Euro jährlich budgetiert

Gosch sieht in der Kampagne einen guten Weg, alle Betroffenen in der gesamten Steiermark über die mögliche Hilfe zu informieren – „andererseits gibt es auch eine Homepage ‚Gesichter der Gewalt‘, und auf dieser Homepage ist die Regionalisierung sichtbar. Wir brauchen nicht mehr Frauenhäuser, wir brauchen aber die Erreichbarkeit der Frauen in den Regionen und das Bewusstsein in den Regionen: Was ist Gewalt, wo fängt Gewalt an – und wohin kann ich mich wenden?“

Zwei Frauenhäuser gibt es in der Steiermark, laut Kampus aber auch genügend andere Hilfestellungen wie etwa das Gewaltschutzzentrum oder Kinderschutz-Zentren, die flächendeckend vorhanden seien. Dafür werden jährlich 6,5 Millionen Euro budgetiert.