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Coronavirus

CoV: 30 Prozent mehr bargeldlose Zahlungen

Sparen gewinnt in unsicheren Zeiten an Bedeutung – viele Steirer greifen dabei auf das Sparbuch zurück. Seit Ausbruch der CoV-Pandemie verzeichneten die steirischen Banken zudem einen Anstieg an bargeldlosen Zahlungen in der Höhe von rund 30 Prozent.

Rund 271 Euro spart jeder Steirer monatlich – meist auf einem Sparbuch: „Mehr als 75 Prozent der Steirer haben ein Sparbuch, und das ist auch gut so, das ist eine Liquiditätsreserve, die Kunden auch brauchen und auf die man jederzeit zugreifen kann, und auf ein Sparbuch sollte man nicht verzichten“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Steiermärkischen Sparkasse, Gerhard Fabisch.

Hohe Nachfrage bei Wertpapieren im März

Die CoV-Pandemie habe dazu geführt, dass Menschen wieder mehr sparen. Zum einen ist der Vorsorge-Gedanke in unsicheren Zeiten ausgeprägt, zum anderen konnten viele aufgrund des Lockdowns ihr Geld nicht wie gewohnt ausgeben, so Fabisch: „Die Restaurants waren gesperrt und teilweise auch die Geschäfte, und da sind eben auch Investitionen oder Käufe nicht durchgeführt worden.“

Gleichzeitig wählen immer mehr auch Wertpapiere als Anlageform: „Die Nachfrage war im März besonders stark – da gab es ja starke Kursrückgänge und das haben viele Kunden genutzt und sind ins Wertpapiergeschäft eingestiegen. Das war sicher eine gute Entscheidung, aber da gibt es noch viel zu tun, weil große Guthaben liegen noch immer auf Giro-Konten und warten auf eine Veranlagung“, so Fabisch.

Rund 30 Prozent mehr digitale Zahlungen

Aufgrund der CoV-Pandemie habe das bargeldlose Bezahlen um 31 Prozent zugelegt – generell habe die Digitalisierung im Bankbereich einen Schub bekommen, so Fabisch: „Das Online-Banking hat zugenommen. Kunden verwenden diese Instrumente viel, viel intensiver – auch Online-Depot-Eröffnungen haben stark zugenommen, weil man den körperlichen, persönlichen Kontakt auch zum Teil reduziert hat“, sagt Fabisch.

Auch bei der Raiffeisen-Landesbank werden Bankgeschäfte immer öfter digital durchgeführt, sagt Generaldirektor Martin Schaller: „Wir haben jetzt 30 Prozent mehr digitale Transaktionen als vor Ausbruch der Pandemie. Wir sehen, dass 100.000 Zahlungen per Karte oder Handy vorgenommen werden.“

Beratung in unsicheren Zeiten besonders wichtig

Die CoV-Pandemie wirkt sich natürlich auch auf Ereignisse wie den Weltspartag aus. Bei der Raiffeisen-Landesbank habe man daher den Weltspartag auf den gesamten Oktober ausgedehnt, um Menschenansammlungen zu vermeiden, so Schaller: „Bei uns finden die Oktober-Gespräche statt, wo ein ganzes Monat lang unsere Kunden eingeladen werden, um auf ihre Fragen einzugehen. Gerade in unsicheren Zeiten ist das Beratungsbedürfnis ein sehr großes.“

Auch bei der Steiermärkischen Sparkasse wird weiterhin auf die persönliche Beratung gesetzt, sagt Fabisch: „Kunden brauchen den komfortablen, auch gesundheitlich sicheren Zugang zum Bankgeschäft. Sie brauchen aber auch die persönliche Beratung und das Eingehen auf die persönliche Situation, das kann der Berater immer noch besser als jede Maschine.“

500 Mio. Euro Überbrückungskredite

Zudem zeige sich, dass die CoV-Krise auch eine finanzielle ist: 9.000 Stundungen in Höhe von 60 Mio. Euro sowie 500 Mio. Euro an Überbrückungskrediten und Rahmen-Erhöhungen wurden allein in der Steiermärkische Sparkasse seit März abgewickelt. Eine große Herausforderung stehe den Banken und Unternehmen daher noch bevor – denn viele Betriebe, deren Kredite gestundet wurden, müssen dieses Geld irgendwann auch zurückzahlen.