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Soziales

Steirerinnen verdienen 20,7 Prozent weniger

Am 17. Oktober ist heuer der steirische Equal Pay Day: Männer haben bis zu diesem Tag bereits jenes Einkommen erzielt, für das Frauen bis zum Jahresende noch arbeiten müssen. Frauenvertreterinnen fordern, dass diese Einkommensschere endlich geschlossen wird.

Mit ihrer Aktion zum Equal Pay Day in der Grazer Herrengasse machte die Sozialistische Jugend darauf aufmerksam, dass Frauen in der Steiermark derzeit durchschnittlich um 20,7 Prozent weniger verdienen als Männer. Das durchschnittliche Bruttoeinkommen bei Vollzeit beschäftigten Männern betrug im Vorjahr 51.497 Euro – das der Vollzeit beschäftigten Frauen 40.819 Euro.

„Und da fordern wir, dass es ein Mindestgehalt von 1.700 Euro gibt und das steuerfrei. Das sollte wirklich im Geldbörserl bleiben. Das würde den Frauen besonders zu Gute kommen. Und natürlich würde das auch die Wirtschaft beleben: Das wäre ein Konjunkturpaket“, so Elisabeth Grossmann, Frauenvorsitzende der SPÖ Steiermark.

„Neue Zugänge gefragt“

Die Vorsitzende der ÖVP-Frauen und Landtagspräsidentin Manuela Khom ist ebenfalls überzeugt, dass bei den Bemühungen, die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen zu schließen, neue Zugänge gefragt sind: „Wir haben versucht, Frauen in technische Berufe zu bringen. Ich glaube, wir sollten das einmal umgekehrt machen und Männer in die Berufe holen, die systemrelevant und oft klassische Frauenberufe sind – von der Pflege bis zur Bildung. Vielleicht würde sich dann ein bisschen etwas verändern.“

Leichte Verbesserungen

Für die KPÖ stecken Frauen nach wie vor in unbezahlter Pflege und Kinderbetreuung fest – ihre Mehrfachbelastung werde aber von der Gesellschaft finanziell nicht abgegolten. Die Grünen betonen, dass sich die Einkommensschere in der Pension fortsetzt: Frauen bekommen in Österreich 41,9 Prozent weniger Pension als Männer. Leichte Verbesserungen gibt es: Der Equal Pay Day verschiebt sich jährlich um einen Tag nach hinten.