Die wirtschaftliche Situation zahlreicher Steirer hat sich durch die Coronaviruskrise verdüstert, etwa weil sie auf Kurzarbeit sind oder ihren Job verloren haben. Sie können mitunter aufgrund der Einkommenseinbußen ihre Fixkosten nicht mehr decken. Immer mehr wenden sich daher an die Schuldnerberatung.
Plus von elf Prozent bei Beratungen
„Wir haben in der Zeit von Juli bis September 313 Erstberatungen gemacht, das sind um elf Prozent mehr als im Vorjahr – und das Vorjahr war auch auf einem sehr hohen Niveau. Die Menschen sehen schon Probleme, wo sie sich denken: Ich rufe jetzt doch frühzeitig an, die können mir in dieser schwierigen finanziellen Situation helfen“, so Christof Lösch von der Schuldnerberatung Steiermark.
Waren im Vorjahr 21 Prozent all jener, die Hilfe bei der Schuldnerberatung suchen, ohne Job, sind es heuer 31 Prozent – also ein Plus von zehn Prozent. 20 Prozent waren einmal selbstständig.
Appell: Möglichst früh Hilfe suchen
Die Schuldnerberatung rechnet damit, dass die Nachfrage nach Beratungen in den nächsten Monaten weiter steigen wird: „Wir werden ein stetiges Wachstum haben. Normalerweise warten Menschen, die Schuldenprobleme haben, typischerweise zu, ehe sie sich an eine professionelle Hilfe wenden. Dadurch wird das verzögert. In welchem Ausmaß das passieren wird, ist schwer vorherzusehen, weil es ja noch nie eine vergleichbare Situation in Österreich gegeben hat.“
Der Appell der Schuldnerberatung: Möglichst früh Hilfe suchen, sobald man seine Kosten nicht mehr decken kann und selbst keinen Plan hat, wie man seine Finanzen sanieren kann.