Solargroßanlage „Mayerhoferwiese“ in Mürzzuschlag
APA/SOLID
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Umwelt

Mürzzuschlag: Zweitgrößte Solaranlage Österreichs

In Mürzzuschlag ist am Freitag eine Solargroßanlage offiziell in Betrieb gegangen – mit 5.054 Quadratmeter Hochleistungskollektoren die zweitgrößte Österreichs. Sie versorgt künftig rund 300 Wohnungen mit Fernwärme.

Die neue Anlage umfasst drei Wärmespeicher mit insgesamt 180 Kubikmeter Volumen. Geplant und errichtet wurde sie von Solid, betrieben wird sie von der eigens gegründeten SolarWärme MZ GmbH – diese verkauft auch die Wärme an die Stadtwerke Mürzzuschlag. Laut dem Geschäftsführer der SolarWärme MZ, Christian Holter, denke man bereits über eine Erweiterung der Anlage um weitere 2.000 Quadratmeter nach.

Mehr erneuerbare Energie bei weniger Emissionen

Die Verteilung der erzeugten Solarwärme erfolgt über das örtliche Fernwärmenetz. In den Sommermonaten wird die in Mürzzuschlag benötigte Wärme künftig zur Gänze solar erzeugt. Die Stadtwerke Mürzzuschlag betreiben ein Fernwärmenetz mit einer Trassenlänge von 14 Kilometern. Bisher stammte die gelieferte Wärme schon zu 70 Prozent aus regionaler Biomasse. Ziel ist ein noch höherer Anteil an erneuerbarer Energie bei gleichzeitig niedrigen Emissionen.

Rund 1.000 Tonnen CO2 werden eingespart

Die neue Anlage „Mayerhoferwiese“ wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds sowie des Landes Steiermark finanziell unterstützt. Der Aktionsplan der steirischen Klima- und Energiestrategie 2030 sieht 109 Maßnahmen vor, die zur Erreichung der steirischen Klimaziele beitragen sollen. Dazu gehört der Ausstieg aus Erdgas – anstelle dieses fossilen Energieträgers soll die Integration saisonaler Wärmespeicher für solare Wärme in Fernwärmenetze treten. Die neue Anlage ersetzt die Erdgas-Heizkessel im Sommer und spart rund 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr – deshalb wird das Projekt in Mürzzuschlag auch seitens des Landes mit 200.000 Euro unterstützt.

„Die richtigen Anlagen an den richtigen Stellen“

Die steirische Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) sprach am Freitag von einer Investition in die Zukunft und die Steiermark habe großes Potential für weitere Anlagen: „Wir müssen auch die richtigen Orte suchen, und dazu gibt es in der Steiermark auch das Vorhaben, ein Sachprogramm für Energieinfrastruktur zu machen, das alle wichtigen Komponenten einbezieht, weil mir geht es auch darum, an den richtigen Stellen die richtigen Anlagen zur Verfügung zu haben.“

Mit dem Programm „Solarthermie – solare Großanlagen“ fördert wiederum der Klima- und Energiefonds seit 2010 die betriebliche Installation solarthermischer Anlagen mit einer Kollektorfläche ab 100 Quadratmetern. Dies schlägt sich in einer Förderung von rund 656.000 Euro für die Solaranlage in Mürzzuschlag nieder. Die Gesamtkosten betrugen rund zwei Millionen Euro.