Waltraud Klasnic
ORF/Schöttl
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Soziales

Klasnic für Regelfinanzierung für Hospizarbeit

Die ehemalige Landeshauptfrau Waltraud Klasnic fordert in ihrer Funktion als Präsidentin des Hospizverbandes Österreich eine deutliche Verbesserung der Bedingungen für Menschen in ihren letzten Lebensstunden und eine Regelfinanzerung für Hospizarbeit.

Im Radio Steiermark-Interview zu ihrem 75. Geburtstag sagt Klasnic über ihren größten politischen Erfolg: „Ich habe in dieser Zeit durchgesetzt, gemeinsam mit den Verantwortlichen im Bund, die anonyme Geburt. Das heißt, es leben unendlich viele Kinder, über 1.000, ich kenne sie nicht, aber sie leben, und das ist eigentlich das Schönste für heute. Aber ich habe noch ein großes Ziel – die Regelfinanzierung in der Hospizversorgung ist ausständig, dann hab’ ich für den Lebensweg vom Beginn bis zum Ende einen großen Erfolg erreicht, und dann hat sich die Politik in meinem Leben als richtig erwiesen.“

Zu wenige Plätze, fehlende Strukturen

Gerade im Bereich Hospiz und Palliativmedizin fehlt in Österreich noch einiges, sagt Klasnic in ihrer Funktion als Präsidentin des Hospizverbandes: „Eine starke Hospiz- und Palliativversorgung flächendeckend in ganz Österreich, darum rede ich über die Regelfinanzierung, weil wenn ich mir die Hand breche, dann weiß ich, wohin ich gehen darf, wenn es ums Sterben geht, gibt es nicht genügend Plätze, fehlen Strukturen, und wir arbeiten daran.“

Sterbehilfe: Gegen „Sterben auf Bestellung“

Eine klare Haltung hat die ehemalige steirische Landeshauptfrau auch zur aktuellen Debatte rund um das Möglichmachen von Sterbehilfe – der Verfassungsgerichtshof vertagte ja erst vor wenigen Wochen eine Entscheidung darüber nach einer öffentlichen Verhandlung auf Ende November.

„Wogegen ich mich wende, ist Sterben auf Bestellung, dass sich Vereine gründen, die um Geld dann das Getränk liefern, mit dem ich mich selbst sozusagen töten darf. Und ich sag’ da gleichzeitig dazu, das ist nicht altersbeschränkt, das ist nicht themenbeschränkt, und ich möchte jene Menschen kennen, die nie in ihrem Leben das Gefühl gehabt haben, ich hab’ die Freude am Leben verloren. Und wenn sie dann einen so leichten Zugang haben, dann ist das eine große Gefahr.“ Immerhin, so Klasnic weiter, gebe es auch jetzt schon die Möglichkeit, dass Patienten eine Behandlung ablehnen können.