Eine gute Wirtschaftslage und eine im Österreich-Schnitt relativ geringe Arbeitslosigkeit: Die Steiermark stand vor der Krise gut da, sagt der Wirtschaftsforscher Michael Steiner.
Steiermark stärker als andere Länder betroffen
Jetzt dagegen ist die Steiermark besonders betroffen, „sogar stärker als Österreich im Durchschnitt, weil die Steiermark ein Industrieland ist, mit sehr starker Export-Orientierung, und diese Export-Nachfrage ist sehr stark eingebrochen, auch die Lieferketten der steirischen Industriebetriebe“, so Steiner.
Denkt man laut Steiner optimistisch – die CoV-Maßnahmen werden nicht verschärft und die Situation verschlechtert sich nicht weiter –, könnte die Steiermark aufholen. „Dann gehe ich davon aus, dass die steirische Wirtschaft etwas schneller an Aufschwung gewinnt, und in der zweiten Jahreshälfte 2022 wieder in einen Normalzustand zurückkehrt.“ Die Steiermark würde sich dann also im Österreich-Vergleich schneller erholen.
Mittelstand in Gefahr
Für die nächsten ein bis zwei Jahre werde laut dem Wirtschaftsexperten die Arbeitslosenrate jedenfalls ein bis eineinhalb Prozent höher sein als bisher – das ist besonders für den Mittelstand gefährlich: "Der Mittelstand, das sind dann das Handelsgeschäft um die Ecke, der Friseur, das ist das Fitnesscenter, und das ist eine wesentliche Stärke auch der steirischen Wirtschaft, und sind die wirklichen Gefahrenpotentiale auch für die kurz bis mittlere Frist.
Einsparungen bei Industriebetrieben haben gezeigt, welche Auswirkung die Krise auch auf sie hat – insgesamt sei die steirische Industrie laut Steiner aber gut aufgestellt.