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Coronavirus

Tests bei Kindern: Neuer Elternbrief erwartet

Nach dem Wirbel um geplante CoV-Tests ab November in steirischen Kindergärten und Schulen ist Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauss (ÖVP) weiter um Aufklärung bemüht. Bis Freitag wird ein neuer Elternbrief erwartet.

In einem Elternbrief vom vergangenen Freitag wurde über die neuen mobilen Testteams, die ab 3. November in Schulen zum Einsatz kommen sollen, informiert. Mit diesen mobilen Testteams soll das Testtempo erhöht werden, bei vielen Eltern hat dieses Informationsschreiben aber viele Fragen aufgeworfen – einige fürchteten, dass diese Tests auch zwangsweise erfolgen könnten. Daraufhin lenkte Bogner-Strauß ein – mehr dazu in Elternbrief zu CoV-Tests: „Keine Zwangstests“.

Gleiche CoV-Ampel für Schulen und Kindergärten

Für Unmut sorgte zugleich die für Kinderbetreuungseinrichtungen installierte Coronavirus-Ampel. Rote Ampelschaltungen hätten in Kinderbetreuungseinrichtungen Schließungen oder Gruppenteilungen nach sich gezogen, das hätte wiederum zu organisatorischen Problemen für Eltern und Betreungspersonal geführt.

Nun soll die Ampel der Kinderbetreuungseinrichtungen an jene der Schulen angepasst werden, sagte Bogner-Strauß: „Aus wissenschaftlichen Studien wissen wir, dass Kinder unter zehn Jahren nur ein bis zwei Prozent des Infektionsgeschehens ausmachen. Auch in der Steiermark sehen wir das. Wir haben momentan Gott sei Dank nur sehr wenige Infektionsfälle in den Kindergärten und Kinderkrippen, und daher wird die Ampel in Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen, angeglichen an die Schulampel, auch auf Gelb bleiben.“

Neuer Elternbrief bis Freitag erwartet

Neue Regeln gibt es in Schulen und Kindergärten zudem beim Kontaktmanagement. Diese wurden am Freitag vom Bund bekanntgegeben. Das 48 Seiten umfassende Papier wird zurzeit in den für Kindergärten, Schulen und Gesundheit zuständigen Abteilungen des Landes aufgearbeitet. Bis Ende der Woche will Bogner-Strauß in einem weiteren Schreiben Eltern, Schulen sowie Gesundheitseinrichtungen darüber und über noch offene Fragen informieren.

Ziel ist es laut Bogner-Strauß letztlich, Kindergärten und Schulen durch die mobilen Testteams so lange wie möglich offen halten zu können: „Es geht darum, dass Eltern – wenn es zu einem Verdachtsfall kommt – nicht mehr in einen Drive-in fahren müssen, sondern, dass das Kind über das mobile Team getestet werden kann.“ Das könne in der Einrichtung im Beisein der Eltern erfolgen oder auf Wunsch auch zu Hause.

Erste Aufregung hat sich gelegt

Damit hat sich die Aufregung um den zuletzt verwirrenden Elternbrief fürs Erste weitgehend gelegt, auch der Bürgermeister von Seiersberg-Pirka, Werner Baumann, der mit dem jüngsten Elternbrief an die Öffentlichkeit ging, zeigte sich mit der Reaktion der Gesundheitsbehörde zufrieden: „Das sind gute Nachrichten für unsere Kinder“, so der Ortschef in einer Aussendung am Dienstag. Baumann war strikt dagegen, dass in den kommunalen Kindergärten Tests ohne Beisein der Eltern stattfinden sollen.

FPÖ fordert Rücknahme des ersten Schreibens

Von einer „katastrophalen Kommunikation“ sprechen die Freiheitlichen. „Das Schreiben des Landes, welches Massentestungen durch sogenannte mobile Testteams an Kindern vorsieht, muss sofort zurückgenommen werden“, lautete daher die Forderung von FPÖ-Bildungssprecher Stefan Hermann.