Wirtschaftskammer Steiermark
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Coronavirus

CoV-Verschärfungen: Sozialpartner skeptisch

Am Samstag könnte die Bundesregierung neue Schritte gegen die Ausbreitung des Coronavirus bekanntgeben. Die steirischen Sozialpartner sind skeptisch: Ein neuerlicher Lockdown dürfe nicht zu Lasten der Unternehmer gehen.

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer sprach sich bereits am Donnerstag gegen einen zweiten Corona-Lockdown aus. Dieser würde die heimische Wirtschaft massiv schädigen, die Betriebe hätten in den vergangenen Monaten bei ihren Anti-Corona-Bemühungen sehr, sehr viel richtig gemacht und dürften jetzt nicht wirtschaftlich bestraft werden – mehr dazu in Spekulation über nächste CoV-Schritte (news.orf.at) und Bekanntgabe nächster Schritte am Samstag (news.ORF.at).

Appell: „wirtschaftlichen Faktor mitbeachten“

Das Wohl der Menschen stehe im Vordergrund, sagt der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk: „Das betrifft die gesundheitliche Komponente, aber natürlich auch die wirtschaftliche Situation. Ein weiterer Lockdown würde die in vielen Bereichen schon stark beschädigte Wirtschaft nochmals treffen. Deshalb unser Appell an die Verantwortlichen in der Bundesregierung, hier wirklich auch den wirtschaftlichen Faktor besonders auch mit zu beachten.“

In Deutschland sollen kleinere Firmen 75 Prozent des Umsatzes erstattet bekommen, Entschädigungen wären auch in Österreich ein ganz wichtiger Faktor, „um nicht nach großen gesundheitlichen Problemstellungen einen noch größeren wirtschaftlichen Patienten, Notfallpatienten zu haben“, so Herk.

Mehr Unterstützung für Unternehmen

Arbeiterkammer-Präsident Josef Pesserl spricht von einer „Riesen-Herausforderung“ für alle Beteiligten: „Es ist ganz wichtig, dass soweit wie möglich Betriebe ihre Aktivitäten weiterhin fortsetzen können und Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen offen bleiben und da braucht es einfach Augenmaß und dass man nur dort Maßnahmen setzt, wo es unumgänglich ist.“

Man brauche auch für die Unternehmen Unterstützung – es wäre schlimm, wenn die Wirtschaft durch die Maßnahmen zusammenbricht, so Pesserl. Einmal mehr verlangt die Arbeiterkammer eine höhere Arbeitslosenunterstützung: „Die dient ja, ob Arbeitslosenunterstützung oder Unterstützung der Betriebe, nicht nur den einzelnen Personen, die davon betroffen sind, sondern das dient ganz besonders auch den Betrieben, weil die Menschen ja Einkommen brauchen, um Geld in die Wirtschaft investieren zu können, damit der Wirtschaftskreislauf aufrecht erhalten bleibt“, betont Pesserl.