Finger auf Telefontastatur
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Coronavirus

CoV: AMS meldet neuerliche Anfragenflut

Beim steirischen Arbeitsmarktservice befürchtet man, dass die stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen die Arbeitslosigkeit wieder in die Höhe schnellen lassen. Bereits am Montag gab es laut AMS einen Ansturm auf die Hotlines.

Rund 38.000 Menschen (Schulungsteilnehmer nicht mitgerechnet) sind derzeit in der Steiermark arbeitslos – gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um fast ein Viertel. Für große Unruhe am Arbeitsmarkt sorgt der neuerliche Lockdown – vor allem in Gastronomie und Tourismus.

Seit Montagfrüh haben laut AMS bereits mehrere hundert Menschen bei der Hotline des AMS angerufen – vor allem Betriebe, die wissen wollen, ob sie die von der Regierung zugesagte Umsatzerstattung und die angebotene Kurzarbeit für Mitarbeiter gemeinsam beanspruchen können.

Höhere Arbeitslosigkeit bei Zulieferbetrieben erwartet

Eine Antwort darauf gebe es aber noch nicht, der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe rät Betrieben zuzuwarten, bis der Erlass des Finanzministers tatsächlich vorliegt, „weil nämlich für die Beantragung der Kurzarbeit gestern die Bundesregierung festgelegt hat, dass für diese vom Lockdown betroffenen Betriebe, für den Monat November eine Kurzarbeitsbeantragung rückwirkend bis zum 20.11 möglich ist“, so Snobe. Voraussetzung für Kurzarbeit im November ist, dass seit 1. Oktober ein Beschäftigungsverhältnis besteht – mehr dazu in Einigung auf neue Kurzarbeitsregeln (news.orf.at).

Beim AMS gehe man davon aus, dass es durch die Hilfspakete der Regierung in den vom Lockdown hauptbetroffenen Sparten nicht zu vielen Kündigungen kommen wird, einen Anstieg der Arbeitslosigkeit insgesamt befürchtet man aber etwa bei Zulieferbetrieben oder Dienstleistern. Von keinem großen Anstieg der Arbeitslosigkeit geht man derzeit bei Industrie und Produktion aus – hier setze man vor allem auf Kurzarbeit.

Rückgang bei Jugendarbeitslosigkeit

Mit Ende Oktober waren knapp 20.000 Menschen in der Steiermark in Kurzarbeit. Unterdurchschnittlich gestiegen sei übrigens die Arbeitslosigkeit bei den 20-29 -Jährigen, bei den Jüngeren sei sie Situation sogar besser als im Vorjahr, so Snobe: „Schauen wir uns die Gruppe der 15-19 Jährigen – also der ganz jungen Menschen die bei uns arbeitslos sind – an, so sehen wir sogar einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr.“ Das sei ein Lichtblick am Arbeitsmarkt- Prognosen wie es weitergeht könne derzeit niemand abgeben, das hänge vor allem davon ab, ob man die Infektionszahlen in den Griff bekomme, so Snobe.

Arbeitslosenmeldung: AMS verweist auf Online-Service

Um die Situation organisatorisch bewältigen zu können, ruft das AMS dazu auf, die Arbeitslosenmeldung kontaktlos auf der Homepage des AMS durchzuführen. Auch Anfragen zur Kurzarbeit sollen über das eingerichtete Online-Service erfolgen. Schon jetzt seien die Telefonleitungen des AMS überlastet, der große Andrang sei kaum noch zu schaffen, heißt es.