Die neue Tourismuslandkarte ist stark an den schon bisher übergeordneten Regionalverbänden orientiert: Schladming-Dachstein, Ausseerland-Salzkammergut oder Südsteiermark – die Regionen bilden geographische Einheiten wie die Oststeiermark, das Gesäuse oder die Region Graz, zu der touristisch künftig auch die Lippizzanerheimat zählen wird. Die Hochsteiermark wird um die Region Erzberg-Leoben erweitert. Die einzelnen Verbände haben zusammen jeweils rund 200.000 Nächtigungen und ein Mindestbudget von einer Mio. Euro zu verwalten.
Verbesserung für kleine Verbände
Derzeit hätten die fünf kleinsten Verbände gemeinsam gerade einmal 23.000 Euro zur Verfügung, sagt Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger- Miedl (ÖVP), die eine Verbesserung insbesondere für kleine Verbände erwartet: „Wir haben derzeit Verbände, wo eine Halbtageskraft für alles zuständig ist, für die Gästebetreuung, für die Betreuung der Betriebe, für die Prospekt- und Produktentwicklung und das digitale Marketing, und da sieht man schon, dass diese vielfältigen Aufgaben die an den Tourismus gestellt werden, in ganz kleinen Strukturen schwer zu bewältigen sind.“
Weniger Verwaltung, mehr Zeit für Inhalte
Jeder Verband soll künftig einen hauptamtlichen Geschäftsführer sowie sechs Mitarbeiter haben. Weniger Aufwand für interne Verwaltung in zu vielen kleinen Verbänden, soll mehr Zeit und Mittel für inhaltliche Arbeit freimachen. Für ein einheitliches, gemeinsames Marketing sollen sich die Verbände zudem auf je drei bis fünf Schwerpunkte festlegen.
Regionen wie das Thermen- und Vulkanland würden das ohnehin längst praktizieren, und auch im Murtal setze man auf Gemeinsamkeiten, erklärt Arnold Oberacher von der Tourismusberatungsfirma Conos: „Da sind auf den ersten Blick unterschiedliche Themen, da gibt es das Zirbenland, den Red Bull-Ring in Spielberg usw., aber wenn man sich hinsetzt und schaut, findet man gemeinsame Themen.“
Tourismusbüros bleiben teilweise bestehen
Durch die Strukturreform soll das Angebot für Gäste professioneller und die Organisation effizienter werden. Regionale Tourismusbüros sollen in Gemeinden mit starkem Tourismusaufkommen bestehen bleiben. Die neue Struktur für den steirischen Tourismus soll am ersten Oktober 2021 in Kraft treten.