Ein Erntehelfer kippt einen Kübel mit reifen Äpfeln der Sorte Gala in einen Behälter.
APA/Klaus-Dietmar Gabbert
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Landwirtschaft

Kammer fordert Kennzeichnung für Apfelsäfte

Der zweite Freitag im November ist traditionell „Tag des Apfels“. Aus diesem Anlass fordert die Landwirtschaftskammer Steiermark eine Kennzeichnung für heimischen Apfelsaft, denn die meisten Säfte im Handel stammen aus Konzentrat aus China oder Indien.

Äpfel sind für 90 Prozent der Österreicher das Lieblingsobst. Auch auf regionale Herkunft wird großen Wert gelegt. Bei der Herkunft der Äpfel in Apfelsäften tappen die Konsumenten aber häufig im Dunkeln.

Konzentrat kommt meist „von irgendwoher“

Vor allem die Säfte im Packerl stammen zu über 80 Prozent von irgendwoher, sagt der Direktor der Landwirtschaftskammer Steiermark, Werner Brugner. Im Zuge eines Store-Checks wurden 160 handelsübliche Apfelsäfte aus 30 Supermärkten auf ihre Herkunft überprüft: „Eingedicktes Apfelsaftkonzentrat aus China befindet sich vielfach in diesen Säften, und man greift sich an den Kopf, besonders am Tag des Apfels“, so Brugner.

Preise für Pressobst seit Jahren im Keller

Dabei gäbe es eigentlich genügend heimische Äpfel auf den Streuobstwiesen – nur sind die Preise für Pressobst seit Jahren viel zu niedrig, sagt Brugner: „Im heurigen Jahr war es so – und das war schon ein gutes Jahr –, dass knapp zehn Cent pro Kilogramm Pressobst bezahlt wurden. In den Jahren zuvor war es noch wesentlich weniger, und da ist es logisch und klar, dass kaum jemand noch den Buckel krumm macht für maximal zwei, drei Euro Stundenlohn, die dabei generierbar sind.“

„Der heimische Konsument will heimische Ware“

Aus diesem Grund fordert die Landwirtschaftskammer, die Herkunft der Äpfel in den Säften – wie schon bei Biosäften – verpflichtend zu Kennzeichnen, so Brugner: „Das ließe sich leicht regeln, indem man entsprechend kennzeichnet. Der heimische Konsument will heimische Ware und wenn die entsprechend nachgefragt wird, werden die Bauern ohne weiteres wieder entsprechend Obst produzieren, das für die Apfelsaftproduktion Verwendung finden kann.“

Ernte niedriger – Versorgung dennoch gesichert

Was die Äpfel zum Verzehr angeht, so verzeichnet die Steiermark heuer mit 121.000 Tonnen frostbedingt eine um 17 Prozent niedrigere Ernte als im Vorjahr; die heimische Versorgung – und damit der tägliche Biss in den Apfel – wird allerdings dennoch ganzjährig möglich sein.