Wirtschaft

Kälte-Klima Anlagenbauer Herzog GmbH insolvent

Die steirische Herzog Kälte-Klima Anlagenbau GmbH ist insolvent – das Grazer Familienunternehmen ist mit rund 5,9 Mio. Euro überschuldet. Betroffen sind rund 100 Dienstnehmer und rund 220 Gläubiger.

Laut der Kreditschützer AKV und KSV 1870 wurde am Montag am Grazer Handelsgericht ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung über das Vermögen der 1965 gegründeten Firma eröffnet. An Passiva sind rund 10,5 Mio. Euro, an Aktiva rund 4,6 Mio. Euro (beides nach Verkehrswerten) aufgelaufen, woraus sich eine Überschuldung von rund 5,9 Mio. Euro ergibt.

Mit 5,9 Mio. Euro überschuldet

Die Firma ist in vier Unternehmensbereiche gegliedert, der Kälte & Klimatechnik, Heizungs- und Sanitärtechnik, dem Rohr- und Anlagenbau sowie der Elektro- und Regeltechnik. Filialen werden in Wiener Neudorf und in Linz geführt. Laut Sanierungsplanvorschlag sollen die Insolvenzgläubiger eine Quote von 30 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes erhalten. Anstatt des geplanten Wachstums wolle man sich auf die Kernbereiche konzentrieren, mit Fokussierung auf Kälte-Klimatechnik und Schließung unrentabler Unternehmensteilbereiche und Niederlassungen. Dazu wird eine Effizienzsteigerung im Einkauf bzw. die Auflösung nicht kostendeckender Aufträge bzw. sonstiger Verträge angestrebt.

CoV-Pandemie veränderte Markt

Die Gründe für die negative wirtschaftliche Entwicklung sind nach Angaben der Firma zum überwiegenden Teil der Covid-19-bedingten und den damit unvorhersehbaren Änderungen der Marktlage und den damit verbundenen Ertragsrückgängen geschuldet. Der Ausbau der drei Standorte hatte einen erheblichen Teil der Ressourcen erfordert.

Zum Gewinnen neuer Kunden musste knapp kalkuliert werden, was zusätzliche finanzielle Kraft forderte. Dazu kam – massiv durch die Covid-19-Krise befeuert – ein ruinöser Preiskampf in der Kälte-Anlagenbranche und stärker noch im Bereich Heizung und Sanitär. Laufende Projekte konnten nur noch zeitverzögert abgewickelt werden bzw. wurden teilweise zur Gänze storniert. Auch stockten insbesondere seit Ende August 2020 die Akquise und Planung neuer Aufträge.