Menschen im Einkaufszentrum mit weihnachtlicher Deko
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

Handel hofft auf Weihnachtsgeschäft

Der verschärfte Lockdown bringt dem steirischen Einzelhandel laut KMU Forschung Austria 200 Mio. Euro an Umsatzeinbußen. Nun hofft der Handel auf das Weihnachtsgeschäft, das heuer allerdings viele Unsicherheiten mit sich bringt.

Das Weihnachtsgeschäft im Dezember ist für die meisten Sparten im Handel das wichtigste im Jahr, und auch heuer geht der steirische Handel davon aus, dass rund 920.000 Menschen ein oder mehrere Weihnachtsgeschenke kaufen werden. Die dafür geplanten Ausgaben betragen im Schnitt 350 Euro.

Jeder Vierte will regional einkaufen

Laut einer Studie der KMU Forschung Austria will etwa jeder Vierte sogar verstärkt in Geschäften der Umgebung einkaufen, ähnlich viele wollen sogar zu regionalen Produkten greifen – das stimmt Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark, zumindest ein wenig optimistisch: „Der Lockdown trifft unsere Betriebe wie ein Hammer. Darum freut es mich, dass den Kunden jetzt mehr und mehr bewusst wird, was man mit seiner Kaufentscheidung alles in der Hand hat."

Einzelne „Zeichen der Hoffnung“

Ein weiteres „Zeichen der Hoffnung“ sei der Trend, dass zumindest elf Prozent der Steirer verstärkt auch bei heimischen Onlineshops einkaufen wollen. „Umso wichtiger sind unsere Bemühungen, den steirischen Onlinehandel zu stärken“, betont Wohlmuth. So habe man im Frühjahr in der Phase des ersten Lockdowns mit der Initiative „Steirisch einkaufen“ eine neue Plattform ins Leben gerufen, auf der mittlerweile rund 3.500 weiß-grüne Onlineshops gelistet sind.

Handelsbetriebe stark verunsichert

Dennoch werde sich das Weihnachtsgeschäft heuer deutlich von den Jahren zuvor unterscheiden, sagt Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria mit dem Blick auf die bereits eingefahrenen Verluste durch den Lockdown: „Unseren Berechnungen zu Folge entgehen dem steirischen Einzelhandel durch den Lockdown im Zeitraum bis 6. Dezember mindestens 200 Millionen Euro Umsatz.“

So sind die steirischen Handelsbetriebe heuer auch in puncto Weihnachtsgeschäft stark verunsichert: Laut Umfrage geht die Hälfte der Unternehmer davon aus, heuer weniger als im Vorjahr zu erwirtschaften.

Entwicklung derzeit schwer einschätzbar

Wie sich das Weihnachtsgeschäft tatsächlich entwickeln werde, könne man allerdings erst kurz vor Weihnachten beurteilen, so Ziniel: „36 Prozent sind Late Shopper, also Käufer, die das Gros ihrer Geschenke erst ab der zweiten Dezemberhälfte bzw. erst kurz vor dem Heiligen Abend besorgen.“

Diesen stehen 38 Prozent gegenüber, die ihre weihnachtliche Einkaufstour Mitte November bis Mitte Dezember am Plan hatten. Rund zwölf Prozent können den Lockdown dagegen gelassen nehmen, denn diese „Early Shopper“ haben schon vor Mitte November ihre Packerl besorgt.