Kundin mit Maske in Bekleidungsgeschäft
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Coronavirus

Streit über Sonntagsöffnung

Der Vorschlag der Wirtschaftskammer, die Verluste durch den Lockdown für den Handel zu minimieren, indem im Weihnachtsgeschäft auch sonntags geöffnet wird, sorgt für heftige Reaktionen.

Mit seiner Forderung, für die Zeit nach dem Lockdown und vor Weihnachten im Handel die Öffnungszeiten auszudehnen und auch an den Sonntagen offen zu halten, löste Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer am Donnerstag viele Diskussionen aus; sogar der Handelsverband zeigt sich skeptisch – mehr dazu in Streit über Sonntagsöffnung (news.ORF.at).

„Damit sich die Leute besser verteilen“

Gerhard Wohlmuth, Handels-Spartenobmann in der Steiermark, sagt, alle Bundesländervertreter des Handels diskutierten am Donnerstag in einer Videokonferenz über den Vorschlag: „Wir sind auch der Meinung, dass wir diese zwei Sonntage offen halten sollten, damit sich aufgrund der Pandemie die Infektionsgefahr verringert und damit sich die Leute besser verteilen können beim Einkaufen.“

Ein Argument ist allerdings auch, dass der Handel sein Weihnachtsgeschäft retten will: „Das ist absolut auch ein Punkt, dass der Handel ja sowieso schon sehr viel verliert und wir nicht alles dem ausländischen Onlinehandel überlassen wollen“, so Wohlmuth – mehr dazu in Handel hofft auf Weihnachtsgeschäft. Nun gehe es darum, mit den Arbeitnehmervertretern über die genauen Bedingungen zu reden.

Gewerkschaft dagegen

Von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) heißt es, grundsätzlich sei man gegen die Sonntagsöffnung von Geschäften: Man erwarte nun, dass das Thema auf Sozialpartnerebene besprochen werde, so GPA-Geschäftsführer Norbert Schunko.

Auch vom steirischen ÖGB-Chef Horst Schachner kommt Skepsis: Die Handelsangestellten hätten für ihre bisherige Leistung in der CoV-Krise weder einen Corona-Tausender noch eine Maskenpause bekommen – nun sollen sie auch noch auf den Sonntag verzichten.