Autoauspuff
APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Chronik

Kaum Feinstaubreduktion durch Lockdown

Obwohl es während des Lockdowns weniger Verkehrsaufkommen gibt, hat das keine Effekte auf die Feinstaubbelastung. Laut Luftgüteüberwachung bemerke man keinen nennenswerten Rückgang, obwohl der Verkehr um etwa ein Drittel zurückging.

Laut Verkehrsanalyse der ASFINAG ist der ging der Pkw-Verkehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Städten wie Wien oder Graz um 30 Prozent zurück – im März, beim ersten Lockdown, war es noch ein Rückgang um 57 Prozent. Auch Experten der TU Graz sehen aufgrund von Mobilfunk-Bewegungsdaten, dass der Anteil jener Menschen, die einen Bewegungsradius von mehr als einem Kilometer am Tag haben, deutlich zurückgegangen ist. Für die Feinstaubbelastung seien dadurch aber keine positiven Effekte zu erwarten, heißt es von der Luftgüteüberwachung des Landes.

Stickoxide gehen zurück, Feinstaub nicht

Während des Lockdowns im Frühjahr seien die Stickoxide an den Grazer Messstellen um bis zu 40 Prozent zurückgegangen, sagt Thomas Pongratz von der Abteilung Luftreinhaltung des Landes Steiermark, der auch im November von einem Rückgang der Stickstoffoxide ausgeht – allerdings unter dem Vorbehalt, dass man die Meteorologie vom Vorjahr und vom heurigen Jahr noch nicht verglichen habe.

Auf den Feinstaub trifft das allerdings nicht zu, sagt Pongratz: Die drastische Reduktion des Verkehrsaufkommens im Frühjahr hatte hier keinerlei Effekte, denn der Verkehr ist neben der Industrie und dem Hausbrand nur ein Verursacher und trage nur rund ein Drittel zur Gesamtfeinstaubbelastung bei.

Verkehr nicht allein ausschlaggebend für Feinstaub

Motoremissionen würden überhaupt nur den geringeren Anteil ausmachen – das meiste käme von der Aufwirbelung von Straßenflächen: Das heißt, wenn die Straßenoberflächen mit Staub belegt sind oder es im Winter Salz oder Streusplit gibt, sei das der wesentlich größere Beitrag an der Feinstaubgesamtbelastung, so Pongratz.

Die Feinstaubsaison startet zumeist Ende November. Im Vorjahr wurden die Grenzwerte an den Messstellen in Graz 17 Mal überschritten – das sei ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Jahren davor. Neben allen Maßnahmen zur Feinstaubreduktion sei auch eine günstige Wetterlage dafür verantwortlich gewesen, sagt Thomas Pongratz, der hofft, dass auch im kommenden Winter die Grenzwerte an möglichst wenigen Tagen überschritten werden.