B 320
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Verkehr

Ein Jahr Lkw-Fahrverbot im Ennstal: Positive Bilanz

Seit einem Jahr ist die Ennstalstraße zwischen Mandling und Liezen in der Obersteiermark für den Güter-Transitverkehr gesperrt – und die Bilanz fällt positiv aus.

Innerhalb der letzten zwölf Monate waren im Schnitt pro Tag etwa 1.000 Lkws weniger durch das Ennstal unterwegs – Schwerfahrzeuge dürfen nur mehr im Ziel- und Quellverkehr auf der B320 fahren.

Prognosen deutlich übertroffen

Damit wurden die ursprünglichen Prognosen zu den Auswirkungen des Fahrverbots deutlich übertroffen, resümiert der Bezirkshauptmann von Liezen, Christian Sulzbacher: „Das Lkw-Fahrverbot hat sich fast noch besser ausgewirkt als ursprünglich prognostiziert. Wir haben starke Rückgänge in manchen Bereichen wie zum Beispiel in Trautenfels – wo wir auch automatische Verkehrszählungen haben – von ca. 60 Prozent. Es ist eine große Entlastung, und die Bevölkerung atmet im gesamten Ennstal auf.“ Auch in jenen Monaten, in denen der Güterverkehr CoV-bedingt zurückging, hat sich dieser Anteil nicht verändert.

Juristische Hürden für Fahrverbot in den Bergen

Während im Ennstal die Bevölkerung aufatmet, kämpft sie unter anderem in Hohentauern noch mit den Belastungen durch jene Lkws, die sich über steile Passstraßen mühen, um die Autobahnmaut zu sparen – ein Fahrverbot für den Transitverkehr in den Bergen scheitert bislang an juristischen Hürden.

„Mir ist vollkommen klar, dass viele Menschen grad auf der Triebener Straße enorm belastet sind von den Auswirkungen eines massiven Lkw-Verkehrs. Wir sind da in gutem Austausch mit Anton Lang (Verkehrsreferent, SPÖ, Anm.) und sind da jetzt übereingekommen, dass wir gemeinsam mit den anderen Bundesländern einmal erheben, wo gibt es ähnliche Problemlagen. Um dann gemeinsam zu diskutieren, braucht es weitere Maßnahmen, haben wir Lücken in den rechtlichen Möglichkeiten. Klar ist, da gibt es Anliegen aus der Bevölkerung und da müssen wir schauen, dass wir Lösungen finden“, sagt Verkehrsministerin Leonore Gewessler von den Grünen.

Für den angesprochenen Anton Lang ist das eine gute Nachricht: "Ich begrüße sehr, dass nun auch ähnliche Probleme in anderen Bundesländern geprüft werden und versucht wird, eine gesamtheitliche Lösung zu finden. Damit kommt Bewegung in die für unsere Regionen so wichtige Frage künftiger Lkw-Fahrverbote.“ Ein konkreter Termin für diese Lösungen steht allerdings noch nicht fest.