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Chronik

Steiermark: So viele Einwohner wie nie

Die Steiermark hat mit 1.246.395 Einwohnern zu Jahresbeginn ihren bisherigen Bevölkerungshöchststand erreicht. Der Zuwachs betrifft vor allem Graz und sein Umland. Markante Rückgänge gibt es in den Bezirken Leoben, Murau und Murtal.

Noch nie gab es in der Steiermark so viele Menschen wie 2020: Insgesamt wurden 3.343 mehr Einwohner bzw. um 0,3 Prozent mehr Wohnbevölkerung registriert als 2019, wie aus den aktuellen Zahlen der Landes-Statistiker hervorgeht. Laut Einschätzungen wird auch erwartet, dass sich diese Entwicklung, die seit dem Jahr 2001 anhält, weiter fortsetzt, denn die Zahlen gingen auch in der ersten Jahreshälfte 2020 weiter leicht nach oben.

Anstieg in Graz – Rückgänge in Leoben, Murau und Murtal

Mit einem absoluten Bevölkerungsanstieg von 0,8 Prozent (2.266 Personen) erzielte Graz bundesweit den höchsten absoluten Anstieg. Die Stadt habe dabei einen sehr hohen internationalen Zuwachs verzeichnet: Die Herkunftsländer der Zuwanderer sind überwiegend ost- und südosteuropäische Länder und Deutschland. Zuwächse, und auch hier besonders aus dem Ausland – gab es weiters in Leibnitz (plus 0,7 Prozent), Weiz (plus 0,3 Prozent) und Deutschlandsberg (plus 0,1 Prozent), und somit hauptsächlich in der näheren Umgebung von Graz. Im Großraum Graz stieg die Bevölkerung im Jahr 2019 insgesamt um 0,9 Prozent bzw. 4.076 Personen durch Zuwanderung und Geburtenüberschuss an.

Der Bezirk Leoben verzeichnete indessen mit minus 0,6 Prozent den zweithöchsten absoluten Bevölkerungsrückgang bundesweit; ebenso markant fielen die Abgänge im Bezirk Murau und Murtal (beide je minus 0,4 Prozent) aus. Hauptursachen sind laut Bericht die Binnenabwanderung und Geburtendefizite. Praktisch unverändert blieb die Bevölkerung im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld.

Internationale Zuwanderung

„Ohne die in den letzten Jahren und Jahrzehnten erfolgte internationale Zuwanderung – und daraus folgende Geburten – wäre die Bevölkerungszahl der Steiermark bereits seit über 40 Jahren stark rückläufig und würde grob geschätzt nur mehr etwa 1.015.000, also um rund 231.000 oder über ein Sechstel weniger als tatsächlich, betragen, wobei die jährliche Geburtenzahl höchstwahrscheinlich bei etwa 8.000 und nicht wie aktuell bei knapp 11.000 liegen würde“, erklärt Martin Mayer, der Leiter des Referates Statistik und Geoinformation.

Der Ausländeranteil an der gesamten Wohnbevölkerung beträgt nun 11,5 Prozent – das sei laut der Landesstatistik nach dem Burgenland, Niederösterreich und Kärnten der viertniedrigste Wert österreichweit, wobei 59 Prozent der Ausländer aus EU-Staaten (mit Rumänien wiederum an der Spitze vor Kroatien und Deutschland), weitere 14 Prozent aus den nunmehrigen Staaten des ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien und Kroatien) und fünf Prozent aus der Türkei stammen.

„Junges“ Graz – „altes“ Leoben

Wie die Analyse der Landesstatistik auch zeigt, liegt der Altersdurchschnitt bei 44,1 Jahren. In Graz liegt der Wert bei 41 Jahren – die steirische Landeshauptstadt ist somit steiermarkweit gesehen der „jüngste“ Bezirk. Der „älteste“ Bezirk ist Leoben: Mit einem Mittelwert von 47,1 Jahren nimmt die Stadt damit sogar österreichweit den ersten Platz ein.

Frauen sind in der Steiermark übrigens leicht in der Überzahl: Laut Landesstatistik kommen rund 976 Männer auf 1.000 Frauen. Die wenigsten Männer in Relation zu den Frauen verzeichnet Voitsberg (956), die meisten leben in Weiz (991).