Chronik

Operation Sudoku: Anklage heuer möglich

Vor eineinhalb Monaten wurden in Graz mehrere gebürtige Nigerianer festgenommen, die einem Ring für Sozialleistungsbetrug angehören sollen. Ihre U-Haft ist am Montag verlängert worden. Laut Staatsanwaltschaft könnte die Anklage noch heuer fertig sein.

Sieben Männer und Frauen sollen dem Ring angehören, vier von ihnen waren am 6. Oktober festgenommen worden. Die Verdächtigen hatten sich bei Prüfungen mit gefälschten Reisepässen als Dritte ausgegeben und so Entgelt für diese Zertifikate erhalten. Damit wiederum erwarben die „Kunden“ Sozialleistungen und sogar Staatsbürgerschaften. Rund 70 Beamte waren bei der Operation „Sudoku“ eingebunden und durchsuchten die Räumlichkeiten der Verdächtigen. Das sichergestellte Material ist laut den Behörden noch nicht fertig ausgewertet.

Auch Führerscheine erschwindelt

Bei den bisherigen Ermittlungen bemerkte man auch den Betrug bei Führerscheinprüfungen. So sollen die Verdächtigen sich als Dritte ausgegeben und bei Fahrschulen Prüfungen abgelegt haben, um ihren „Kunden“ die Fahrerlaubnis zu erschwindeln. Dies haben die Verdächtigen auch zugegeben.

Laut Hans-Jörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, könnte eine Anklage in einem bis eineinhalb Monaten fertig sein. Am Montag wurde indessen die U-Haft für drei der Beschuldigten verlängert. Eine Frau ist vor wenigen Tagen gegen gelindere Mittel enthaftet worden.