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Tourismus

Skigebiete: Hoffen auf frühen Saisonstart

In den steirischen Skigebieten wird die aktuelle Entwicklung der CoV-Zahlen genau beobachtet: Man will so bald wie möglich die Saison beginnen – nicht erst – wie von Italien vorgeschlagen – Ende Jänner. Das Weihnachtsgeschäft sei für die Branche zu wichtig.

Geht es nach Italiens Regierungschef Giuseppe Conte, wird es heuer ein Weihnachten ohne Umarmungen und rauschende Feste – und auch ohne Skifahren geben. Konkret strebt Italien mit Abstimmung der Nachbarländer einen gemeinsamen Fahrplan zur Öffnung der Skigebiete an. Während Conte am Dienstag das Thema auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erörterte, zeigt man sich in Österreich über den Vorstoß aus Rom wenig erfreut – mehr dazu in Viel Gegenwind für Contes Vorstoß (news.ORF.at)

Ein Rundruf des ORF Steiermark in einigen steirischen Wintersportorten und Skigebieten zeigt: Alle bereiten sich aktuell auf den Saisonstart vor, und alle wollen auch unbedingt noch vor Weihnachten loslegen. „Es muss ja auch eine Perspektive für die Mitarbeiter, für die Betriebe, aber auch für die gesamte Region geben“, sagt Mathias Schattleitner, Geschäftsführer der Schladming-Dachstein Tourismusmarketing GmbH.

Hoffen auch auf ausländische Gäste

In Schladming kommen üblicherweise 40 Prozent der Gäste aus dem Inland – hier handelt es sich vor allem um Tagesskigäste –, 60 Prozent sind ausländische Winterurlauber: „Vor allem Deutschland, aber auch Tschechien, Polen, Slowakei und Ungarn sind wichtige Märkte. Und natürlich hoffen wir, dass diese Märkte in den Nachbarländern sozusagen funktionieren. Wenn schon nicht für Weihnachten, dann zumindest aber in der zweiten Winterhälfte.“

Talk: Georg Bliem (Planai Seilbahnen)

Italien hat ein europaweites Skiverbot rund um Weihnachten für ganz Europa gefordert, hat aber von Österreich schon eine Absage bekommen. ORF-Kollege Oliver Zeisberger meldet sich aus Schladming.

Das Weihnachtsgeschäft ist in allen steirischen Skigebieten enorm wichtig: Auf dem Salzstiegl etwa macht man 25 Prozent des Umsatzes in den Weihnachtsferien. Die Schneekanonen würden laufen, man wolle so schnell wie möglich aufsperren, heißt es aus dem kleinen weststeirischen Schlepplift-Skigebiet, das vor allem auf Gäste aus der Region setzt.

Saison ohne Weihnachten kaum vorstellbar

Auch Karl Fussi vom Kreischberg und Lachtal kann sich stillstehende Liftanlagen in den Weihnachtsferien nicht vorstellen: „Das wäre wirtschaftlich für unsere Skigebiete, die ja einen großen Anteil an Tagesskifahrern haben in der Steiermark sehr, sehr schwer zu verkraften. Wir rechnen unbedingt, dass wir zumindest vor Weihnachten in Betrieb gehen können.“

Storno heuer flexibler gestaltet

Das hofft man auch beim Hochsteiermark Tourismus: Man könne die Verluste durch den möglichen Entfall des Weihnachtsgeschäfts im Laufe der Saison nicht mehr aufholen, heißt es. Allerdings fehlen in den steirischen Wintersportorten durchwegs fixe Buchungen. Es gebe lediglich vereinzelt Anfragen. Die Beherbergungsbetriebe würden aber flexible Stornierungsmöglichkeiten anbieten. Bei den Saisonkarten gebe es teilweise auch Rückerstattungen, sollte es wieder einen Lockdown im Laufe der Saison geben.