Buntbarsch
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Wissenschaft

Der Farbenpracht von Buntbarschen auf der Spur

Optische Reize spielen bei vielen Tierarten eine große Rolle, auch bei den besonders farbenprächtigen Buntbarschen. Grazer Forscher haben nun ein Gen entdeckt, dass neben dem Fettstoffwechsel auch die Farbgebung steuern dürfte.

Ob Fischschuppen oder Federkleid: „Das intensive Gelb bis Rot spielt bei Vögeln und Fischen eine große Rolle und hat weitgehende Auswirkungen auf deren Lebensweise“, erklärt die Grazer Genetikerin und Buntbarschspezialistin Kristina Sefc vom Institut für Biologie der Universität Graz anlässlich der jüngsten Studie. Ein großer Teil der Farbvielfalt geht auf sogenannte Carotinoide zurück, die unterschiedliche Tönungen von Zitronengelb bis Dunkelrot verursachen können. Doch wer oder was steuert die Verstoffwechselung der Carotinoide?

Gen entdeckt

Diese fettlöslichen Pigmente, wie sie etwa in Obst und Gemüse vorkommen, werden von Mensch und Tier über die Nahrung aufgenommen, heißt es dazu in einer Mitteilung der Universität Graz. Man findet sie etwa in Schneckenhäusern und Muschelschalen, im Eigelb oder den Federn von Vögeln oder beim Menschen in der Haut und Netzhaut wieder. In welcher Intensität und Tönung die Carotinoide dann in den Körper eingelagert werden, ist erblich bedingt. Allerdings sind bisher sind nur einige wenige Gene bekannt, die bei den Stoffwechselwegen eine Rolle spielen.

Mehrere Buntbarscharten untersucht

„Es gibt mit Sicherheit sehr viele Gene, die daran beteiligt sind, bisher wurden aber nur sehr wenige entschlüsselt“, erklärt die Grazer Forscherin. Mit ihrem Team hat sie mithilfe der RNA-Sequenzierung nach Genen gesucht, die mit der jeweiligen Färbung der Buntbarsche assoziiert werden. In den Chromosomen mehrerer untersuchter Buntbarscharten haben sie ein markantes Gen für die Carotinoidpigmentierung gefunden: Demnach dürfte das Gen TTC39B als überzeugendes Kandidatengen für die Variation der Carotinoidfärbung sein.

Der konkrete Abschnitt auf der DNA wurde in der biomedizinischen Forschung mit dem Fett- und Cholesterinstoffwechsel in Verbindung gebracht. „Die Carotinoide werden ähnlich wie Fette in die Haut eingelagert – daher ist es auch schlüssig, dass dieses eine Gen für beide Vorgänge verantwortlich ist“, so Sefc.