Die Lage in den steirischen Spitälern sei nach wie vor dramatisch angespannt: Die Intensivstationen seien ausgelastet und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die teilweise seit neun Monaten in voller Schutzausrüstung Dienst versehen, seien an der Belastungsgrenze angelangt. „Das Personal auf den Intensivstationen und in den Isolierbereichen erbringt jetzt außerordentliche Leistungen, für die der Dank der Steirerinnen und Steirer gebührt“, sagten die KAGes-Vorstände Karlheinz Tscheliessnigg und Ernst Fartek.
„Nichts unversucht lassen“
Um diese Teams zu entlasten, lasse man bei der KAGes „nichts unversucht“, und deshalb werden nun frühere Mitarbeiter kontaktiert, sagt KAGes-Sprecher Reinhard Marzcik: „Wir treten natürlich vor allem an Kolleginnen und Kollegen im Intensivbereich heran und in jenen Bereichen, wo Covid-Kranke versorgt werden. Das zweite Kriterium ist natürlich auch, dass wir an Kolleginnen und Kollegen herantreten, die noch nicht allzu lange in Pension sind.“
Für die reaktivierten Pensionisten soll sich die Bereitschaft zu Diensten auszahlen, denn in der Regelpension dürfe man laut KAGes unbegrenzt dazuverdienen, ohne dass das den Pensionsbezug schmälert; sowohl Werkverträge als auch andere Arbeitsverhältnisse seien denkbar.
Viele Teilzeitkräfte stockten bereits auf
Dem Aufruf der KAGes an die Teilzeitbeschäftigten, nach Möglichkeit für die Dauer der Pandemie das Dienstausmaß zu erhöhen – mehr dazu in KAGes will Personal aufstocken (9.11.2020) –, seien übrigens bisher schon 19 Ärztinnen und Ärzte und mehr als 263 Diplompflegekräfte gefolgt: Damit soll in den Landeskrankenhäusern ab 1. Dezember fachliche Arbeitskraft im patientennahen Bereich bis jedenfalls Ende Februar im Ausmaß von rund 50 Vollzeitkräften pro Monat zusätzlich zur Verfügung stehen.
Von einem Rückgang bei den Intensivpatienten sei in den steirischen Landesspitälern derzeit jedenfalls noch nichts zu bemerken, so Marczik – mehr dazu in Trotz Lockdown: Zahl der Patienten steigt (23.11.2020)