Writer in Exile:
Seit 1997 gibt es das „Writer in Exile“-Programm. Umgesetzt durch die Kulturvermittlung Steiermark wurden bisher 16 Autoren sowie drei bildende Künstler aufgenommen.
Die Zeiträume für die Stipendien werden je nach Bedarf gewählt und sind für Autoren oder Aktivisten gedacht, die in ihrem Heimatland Bedrohungen ausgesetzt sind. Aktuell ist das Ehepaar Julia Cimafiejeva und Alhierd Bacharevic in Graz zu Gast.
In Weißrussland waren die beiden Stipendiaten monatelang auf der Straße, um gegen Alexander Lukaschenkos autoritären Regierungsstil und für einen politischen Neubeginn zu protestieren.
„Schlafen, ohne dass die Polizei an die Tür klopft“
Aufgrund ihres Engagements und ihrer kritischen Texte waren sie nicht mehr sicher und konnten über Initiative der Kulturvermittlung Steiermark nach Österreich kommen. Sollte eine Rückkehr in das Heimatland nicht möglich sein, werde man Anschlussstipendien suchen, so Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP) am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz.
Die 1982 geborene Lyrikerin und Übersetzerin Julia Cimafiejeva meinte: Es sei angenehm, hier „zu schlafen, ohne dass die Polizei an die Türe klopft“. „Ich habe die Hoffnung, dass sich die Situation ändert, aber meine Prognose ist nicht sehr optimistisch“, so Alhierd Bacharevic. Der Schriftsteller, Dichter und Übersetzer wurde 1975 in Minsk geboren.
Schreiben für den Frieden
Cimafiejeva arbeitet an einem Tagebuch und Bacharevic wird ein Buch über die Proteste in seinem Heimatland veröffentlichen. Beide wollen sich auch während ihrer Zeit in Graz weiterhin für den Frieden in ihrem Heimatland einsetzen.