Einkaufszentrum Cityarkaden Klagenfurt vor zweitem Lockdown
ORF/Markus Paulitsch
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Coronavirus

Handel wieder offen: Weniger Andrang als befürchtet

Am Montag hat der Handel wieder seine Tore geöffnet – mit verstärkten Sicherheitsvorkehrungen, Kontrollen und Appellen. Der erste Andrang war aber nicht so stark wie im Vorfeld befürchtet.

Beim Spätstart in das Weihnachtsshopping stellt sich vor allem die Frage nach der möglichen Ansteckungsgefahr. Gerhard Wohlmuth, Spartenobmann des Handels in der Wirtschaftskammer, sieht seine Branche gerüstet: „Wir haben natürlich Präventionskonzepte ausgearbeitet, vor allem für Lüftung und Reinigung. Und oberste Priorität hat, dass es keine Menschenansammlungen gibt.“

Leitsysteme und Kontrollen

Das könnte vor allem in den Einkaufszentren problematisch werden – beim Shopping Nord in Graz zum Beispiel sind an starken Tagen vor Weihnachten rund 20.000 Kunden im Haus. „Wir rechnen natürlich mit einem großen Ansturm. Insgesamt wird darauf Wert gelegt, dass wir die Kundenströme leiten – es werden Personenleitsysteme aufgestellt“, sagt Center-Leiterin Heike Heinisser.

Die Kontrolle der Maskenpflicht, der Abstandsregeln und der Höchstzahl der Kunden in den Geschäften wird vor allem externes Sicherheitspersonal übernehmen, sagt Christian Summer von KLS Security: „Da seit dem März keine Veranstaltungen mehr sind, haben wir genügend Personal, um diese Aufträge abzuwickeln.“

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APA

Appelle fruchten

Vielerorts in Österreich herrschte am Montag schon reger Andrang – mehr dazu in Großer Andrang auf Geschäfte (news.ORF.at) –, in Graz allerdings blieb der ganz große Ansturm vorerst noch aus, bestätigt etwa der Geschäftsführer des Grazer Citypark, Waldemar Zelinka: „Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind es deutlich weniger, also wir haben sicher um die Hälfte weniger Besucher – man merkt, es fruchtet doch ein wenig, dass wir immer wieder aufgefordert wird, sich doch an Randzeiten in Einkaufszentren zu begeben und vielleicht nicht gleich den ersten Tag zu nützen.“

Ansturm auf Geschäfte bleibt aus

Der harte Lockdown ist seit heute Montag gelockert – auch Geschäfte haben wieder geöffnet. Im Handel ist der Ansturm weniger stark als vielfach erwartet ausgefallen. Es wird verstärkt kontrolliert und es gelten strenge Sicherheitsvorschriften.

Ruhiger als etwa letztes Jahr war es am Montag dann auch bei der Buchhandlung Moser in der Grazer Innenstadt, dennoch sei man zufrieden, sagt der stellvertretende Leiter Thomas Tieber: „Das Geschäft ist sehr gut frequentiert, und bis jetzt sind wir sehr zufrieden.“

Polizei und Ordnungswache patroullieren

Auch in den steirischen Einkaufsstraßen sind Security-Mitarbeiter bei den Shop-Eingängen wachsam – und in der Grazer Innenstadt wird die Ordnungswache verstärkt patroullieren und laut dem Grazer Sicherheitsmanager Wolfgang Hübel „sich verstärkt Bereiche anschauen, wo Überschreitungen passieren können. Dann werden wir, wenn es wirklich notwendig ist, auch eingreifen“. Man wolle aber, so Hübel, „kein Spielverderber sein“ und vor allem auf das Gespräch setzen.

Strafen könnte ohnehin nur die Polizei, aber auch die will erst einmal auf den Dialog setzen, heißt es aus der Landespolizeidirektion; sollte jemand uneinsichtig sein, dann werde es aber Strafen oder Anzeigen geben. Die Polizei wird ab Montag Einkaufszentren und Einkaufsstraßen verstärkt bestreifen und kontrollieren, ob Abstände eingehalten werden, Mund-Nasenschutz getragen wird und ob es zu Menschenansammlungen kommt.