Synagoge Graz
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Chronik

Grazer Synagogen-Angriff: Täter zurechnungsfähig

Jener 31-jährige Syrer, der Angriffe gegen die jüdische Gemeinde in Graz und andere Einrichtungen verübt haben soll, ist zurechnungsfähig; zudem wurde die U-Haft gegen den Mann verlängert.

Der verdächtige Syrer soll am 22. August den Präsidenten der jüdischen Gemeinde in Graz, Elie Rosen, mit einem Holzprügel angegriffen haben. Rosen konnte sich ins Auto retten und blieb unverletzt – mehr dazu in Grazer IKG-Präsident mit Holzprügel attackiert (22.8.2020). Außerdem wurden zuvor schon bei der Synagoge Scheiben zerschlagen und die Mauern beschmiert – mehr dazu in Grazer Synagoge mit Parolen beschmiert (19.8.2020) –,beim schwul-lesbischen Verein Rosalila PantherInnen wurden Schaufenster eingeschlagen. Der 31-Jährige, über den noch im August die Untersuchungshaft verhängt wurde, soll die Taten bereits gestanden haben – mehr dazu in Synagogen-Angriff: Verdächtiger geständig (24.8.2020).

Weiterhin Flucht- und Tatbegehungsgefahr

Laut einem psychiatrischen Gutachten wurde der 31-Jährige als zurechnungsfähig eingestuft. Am Mittwoch wurde die Untersuchungshaft gegen ihn einmal mehr verlängert, hieß es zudem seitens des Gerichts, begründet wurde das mit der weiterhin aufrechten Flucht- und Tatbegehungsgefahr.

In Haft Justizwachebeamte attackiert

Die Staatsanwaltschaft Graz bestätigte am Donnerstag außerdem, dass der Verdächtige Anfang Dezember in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Beamte mit Glasschüsseln attackiert hatte.

Der Syrer hätte den Haftraum verlassen sollen, weil ein Fenstergitter getauscht werden musste – doch der 31-Jährige schnappte sich eine Schüssel und schleuderte sie gegen einen Beamten; dieser konnte sich wegdrehen und wurde an der Schulter getroffen. Eine zweite Schüssel warf der Insasse gegen die Haftraumtür, die von anderen Beamten gerade noch rechtzeitig geschlossen werden konnte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt daher nun auch wegen schwerer Körperverletzung.