Person sitzt vor einem Laptop
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Bildung

ÖH befürchtet erschwertes Medizinstudium

Studentenvertreter und Universitätsverantwortliche sehen die geplante Änderung des Universitätsgesetzes kritisch: Sie befürchten vor allem beim Medizinstudium eine zunehmende Verschulung, Druck auf die Studenten und zunehmend Einfluss der Politik.

Für Medizinstudenten würden die geplanten Änderungen im Universitätsgesetz das Studium erschweren und einengen, etwa durch den geplanten Nachweis einer neuen Mindeststudienleistung von 24 ECTS in den ersten beiden Jahren oder durch eine Verringerung der möglichen Prüfungsantritte, kritisiert Johanna Brehmer, Vorsitzende der ÖH der Med Uni Graz.

Sie betont: „Es sind viele Hürden, die zusätzlich geschaffen werden, und es nimmt jegliche Individualität – und die wird eben gebraucht und gesucht. Gerade Mangelfächer können da noch mehr untergehen. Besonders in den Bereichen Psychologie und Psychiatrie ist es sehr wichtig, dass man sich weiterqualifiziert, weil das Grundstudium nur allgemeines bietet.“ Durch die vielen geplanten zusätzlichen Einschränkungen wären Zusatzausbildungen oder -Studien jedoch so gut wie unmöglich, so Brehmer.

Kritik vom Universitätssenat

Kritik an der geplanten Gesetzesnovelle kommt aber auch vom Universitätssenat: Dort befürchtet man, dass die neu vorgesehene direkte Eingriffsmöglichkeit des Ministeriums in die Lehrpläne dazu führen könnte, dass die Forschung zu Gunsten der Lehre zurückgedrängt würde, so der Senatsvorsitzende der Med Uni, Alexander Rosenkranz: „Die Angst ist hier, dass wenn hier neue Strukturen geschaffen werden, Dinge vorgegeben werden, man dem nicht mehr nachkommen kann und das Ministerium auch direkt via Rektorat vorgehen kann.“

Kurze Rückmeldungszeit

Forschung und Lehre seien an den Universitäten eng verwoben und die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung würden auch das Wissen der Studenten besonders positiv beeinflussen. Kritisch gesehen wird übrigens auch, dass die Möglichkeit der Rückmeldung auf die geplanten Gesetzesänderungen nur sehr kurz sei – nämlich bis 15. Jänner, also bis kurz nach Weihnachten.