erster, steirischer Corona-Massentest, Grazer Messehalle
APA/ERWIN SCHERIAU
APA/ERWIN SCHERIAU
Coronavirus

Lehrervertreter stellen sich gegen Testpflicht

Für einen sicheren Schulstart nach den Weihnachtsferien sollen im Jänner vor der Rückkehr in die Klassenzimmer Massentests von Lehrern und von Schülern stattfinden. Die Lehrer befürworten zwar die Tests, sind aber gegen eine Testpflicht.

Die Weihnachtsferien werden verlängert – der Schulstart soll erst am 11. Jänner erfolgen. Grund dafür sind geplante Coronavirus-Tests: Für einen sicheren Schulstart sollen am 7. und 8. Jänner vor der Rückkehr in die Klassenzimmer Massentests von Lehrern und Schülern stattfinden – mehr dazu in Schulstart erst am 11. Jänner (news.ORF.at).

Erst Anfang Dezember wurden die Pädagogen in der Steiermark zu Massentests gerufen, das allerdings auf freiwilliger Basis – mehr dazu in Massentests für Lehrer: 0,26 Prozent positiv (4.12.2020). Ob es bei der Testrunde im Jänner zu einer Verpflichtung kommt, ist derzeit noch unklar – mehr dazu in Mehr verpflichtende Tests, öfter Maske (news.ORF.at).

„Höhere Testraten als Gesamtbevölkerung“

Man spreche sich zwar prinzipiell für die Durchführung der Tests aus – gegen eine Testverpflichtung aber wehre man sich, sagt der steirische Personalvertreter für die Pflichtschullehrer Werner Strohmeier. Ins selbe Horn stößt auch der österreichweite Chef der AHS-Lehrergewerkschaft, der Steirer Herbert Weiß: „Ich halte von einer Verpflichtung gar nichts. Wir Lehrer haben auch bewiesen, dass wir weit höhere Testraten haben als die Gesamtbevölkerung, deshalb verstehe ich gar nicht, dass man die Leute, die sich sehr stark beteiligen, verpflichten will und andere womöglich auch noch mit finanziellen Anreizen ködert.“

CoV-Massentests für Lehrer in der Grazer Innenstadt
APA/PETER KOLB

Stattdessen fordert Weiß Schnelltests direkt in den Schulen und will dabei auch Schüler miteinbinden: „Zum Beispiel ist es natürlich für Oberstufenschüler sehr interessant, wieder in den Präsenzunterricht zurückzukehren.“

Schutzmasken in der Klasse umstritten

Doch auch die Maskenpflicht in den Schulklassen ist ein heiß diskutiertes Thema: Eine 15-jährige Schülerin aus der Obersteiermark verklagt deshalb sogar die Republik, in anderen Fällen lassen Eltern ihre Kinder mittels Attest von der Maskenpflicht befreien, weil sie Bedenken haben, dass ihre Kinder vom stundenlangen Maskentragen gesundheitliche Schäden davon tragen könnten.

Eine Schulklasse während des Unterrichts
APA/Helmut Fohringer

Weiß sieht das allerdings sehr kritisch: „Ich sehe das schon problematisch, weil jedes Kind, das jetzt ohne Maske in der Schule ist, die anderen wieder stärker gefährdet, und ich wundere mich eigentlich, dass sich die Eltern nicht stärker zu Wort melden, die den Schutz für ihre Kinder einfordern.“

Der Grazer Infektiologe Bernhard Haas sagt unterdessen, dass das Tragen der Masken für Kinder nicht schädlich sei. Massentests an sich findet er durchaus sinnvoll – mehr dazu in Massentest: Wenig aussagekräftig, aber sinnvoll. Und auch im Landtag war die Maskenpflicht am Dienstag ein Thema: Die FPÖ griff die Kritik der Eltern auf, Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) verteidigte die Maskenpflicht – mehr dazu in Landtag wieder im Zeichen von Covid-19.