Unter dem Titel „Corona-Joboffensive“ stellt die Bundesregierung dem Arbeitsmarktservice zusätzliche Geldmittel für Aus- und Weiterbildungen zur Verfügung. In die Steiermark fließen aus diesem Topf für 2021 fast 48 Millionen Euro zusätzlich, heißt es beim AMS Steiermark, dessen jährliches Förderbudget bisher bei rund 140 Millionen Euro lag.
Rund 25.000 Aus- und Weiterbildungen geplant
Mit diesen Mitteln könne nun noch mehr Arbeitslosen geholfen werden, sagt der steirische AMS-Geschäftsführer Karlheinz Snobe: „Wir haben normalerweise circa 15.000 berufliche Weiterbildungen in einem normalen Jahr. Wir haben das Ziel, diese Zahl im Jahr 2021 um 10.000 Personen, exakt 10.700 Personen zu erhöhen. Insgesamt wollen wir Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglicheiten für etwas über 25.000 Menschen im gesamten Jahr 2021 anbieten.“
Dabei seien Basisausbildungen im Umgang mit Tablet und Computer ebenso möglich wie Weiterbildungen für Akademiker oder Kurse im Bereich IT-Security oder SAP.
Teils neue Ausbildung in Zukunftberufen möglich
Aber auch „gänzlich neue Berufsausbildungen“ sollen laut Snobe bald möglich sein, vor allem in so genannten „Zukunftsberufen“: „Hier ist in allererster Linie der Bereich Gesundheit und Pflege zu nennen. Wir wissen ja, dass wir vor einem Pflegemangel stehen, viel zu wenige Fachkräfte im Bereich der Pflege und Gesundheitsberufe haben werden, hier werden wir Schwerpunkte setzen; aber auch im Bereich Digitalisierung, IT und natürlich in den klassischen Kernbereichen der steirischen Wirtschaft, in Metall- und Elektroberufen, aber auch im Anlagenbau.“ So könne man sich etwa zur Pflegefachassistentin oder zum E-Commerce-Kaufmann ausbilden lassen.
Hälfte der Mittel für Frauen reserviert
Das Angebot richte sich auch an junge Menschen, die keinen passenden Lehrausbildungsplatz finden und zu 50 Prozent wolle man die Mittel für die Qualifzierung von Frauen verwenden, sagt Karlheinz Snobe.
Man müsse die jetzige Krise nutzen, um die Menschen beruflich fit zu machen, vor allem in jenen Bereichen, in denen ein Fachkräftemangel droht. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, auf diese bestehenden und noch zusätzlich auf uns zukommenden Engpässe, wie Digitalisierung, Pflege entsprechend reagieren zu können“.
Denn die Wirtschaft werde im Laufe des nächsten Jahres wieder anziehen, wenn alles gut läuft, werde sich die Situation laut Snobe sogar sprunghaft verbessern.