Person mit Fieberthermometer
APA/Barbara Gindl
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Gesundheit

CoV-Maßnahmen lassen Grippezahlen sinken

Die CoV-Krise scheint die Grippesaison deutlich schwächer ausfallen zu lassen als in den Vorjahren. Experten führen das auf die CoV-Maßnahmen zurück: Sie schützen auch vor anderen Infekten.

Laut Infektiologen wäre normalerweise jetzt Grippe-Hochsaison, doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Vier Influenza-Fälle und 2.200 grippale Infekte verzeichnete die steirische ÖGK letzte Woche – im Vorjahr gab es im Vergleichszeitraum 32 Fälle von Influenza und knapp 6.500 grippale Infekte.

Vergleichsweise schwache Influenza-Welle

Nicht nur in Österreich, auch in anderen Ländern spiegle sich diese Situation wider, so der Virologe Klaus Vander: „Anhand der internationalen Entwicklung der Influenza-Fallzahlen in den letzten Monaten weltweit kann ganz klar festgehalten werden, dass heuer nur mit einer sehr schwachen – im Vergleich zu den letzten Jahren – Influenzawelle zu rechnen ist.“

Was im Vorfeld vermutet wurde, wird nun auch durch Zahlen bestätigt: Die CoV-Maßnahmen schützen auch vor anderen Erkrankungen. Abstandhalten, Maskenpflicht und das Verbot von größeren Treffen oder Veranstaltungen reduzieren auch das Risiko für Grippe-Infektionen.

„Aufgrund des Umstandes, dass es sich bei Influenza vergleichbar wie bei Covid primär um eine tröpfchenübertragbare Infektionserkrankung handelt, ist natürlich auch davon auszugehen, dass im Rahmen der weltweiten Covid-Pandemie-Bekämpfung, dass diese Maßnahmen natürlich maßgeblich dazu beitragen, auch die Influenza-Übertragung einzudämmen“, so Vander.

Apotheken verkaufen weniger Medikamente

Auch die steirischen Apotheken würden beobachten, dass weniger Menschen Erkältungsmedikamente kaufen, sagt der Präsident der steirischen Apothekerkammer, Gerhard Kobinger: Die Nachfrage sei im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel, teilweise sogar um die Hälfte zurückgegangen – auch Kobinger führt das auf die Corona-Maßnahmen zurück.

Sowohl Vander als auch Kobinger raten, sich noch gegen Influenza impfen zu lassen. Normalerweise sei das um diese Zeit nicht mehr möglich, aber aufgrund der geringen Fallzahlen ginge das – Impfstoff sei nachgeliefert worden und ausreichend vorhanden.