Am 27. Dezember ist EU-weiter Auftakt für die CoV-Impfung, auch Österreich wird da beginnen. In der Steiermark werden zwar einige Dosen des Impfstoffes eintreffen, die große Impfaktion starte hier aber erst Mitte Jänner, sagt Impfkoordinator Michael Koren: „Die große Menge wird um den 12. Jänner in der Steiermark ankommen, das werden rund 35.000 Impfdosen sein, und da man innerhalb von wenigen Wochen zwei Mal impfen muss, wird das für 17.500 Impfungen ausreichen.“ Priorität haben pflegebedürftige Menschen im Alter über 65 Jahren.
Heime und Krankenhäuser melden Bedarf
Nach den ersten Impfungen würden laufend neue Tranchen je nach Bedarf der Heime und Spitäler sowie nach Verfügbarkeit von der Bundesbeschaffungsagentur (BBG) in Zusammenarbeit mit Pharmafirmen ausgeliefert. Die Betreiber der Heime und Krankenhäuser melden den Bedarf laut Koren direkt der BBG – inklusive dem Datum, an dem sie den Impfstoff bestenfalls erhalten wollen.
Die Logistik für die Auslieferung werde ebenfalls von der BBG und den Pharmafirmen organisiert – der vorerst lieferbare Impfstoff muss bekanntlich bei etwa minus 70 Grad Celsius gelagert werden. Kommt er bei den Einrichtungen an, so wird er dort voraussichtlich von niedergelassenen Ärzten, die bereit sind zu impfen, verabreicht – in vielen Fällen werden das etwa die Hausärzte der Heime sein.
Erhebungen laufen
Noch in Planung sei die passende Dokumentation für die Impfungen, diese werde momentan unter der Leitung von Koren geplant, denn die Aufzeichnungen seien sicherzustellen. Derzeit zähle die Steiermark laut dem Koordinator rund 12.000 Heimbewohner und etwa 10.000 Pflegekräfte, die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) meldete Koren etwa 18.500 Mitarbeiter. Es werde gerade erst erhoben, wie viele von ihnen sich impfen lassen wollen. Von den anderen fonds-finanzierten Spitälern der Steiermark habe man bereits eine Rückmeldung: Etwa 4.700 Mitarbeiter wollen sich in diesen Einrichtungen impfen lassen, sagte Koren.
Zweite Phase: Ältere und „Personen mit Systemrisiko“
Nach den Spitälern und Pflegeheimen werden in einer zweiten Phase Menschen im Alter von über 65 Jahren, Mitarbeiter in weiteren Gesundheitseinrichtungen sowie „Personen mit Systemrisiko“ wie etwa im Bereich der Justiz, der Exekutive oder in Schulen geimpft, schildert Koren – die Planung dazu sei in Ausarbeitung: „Man wird durchaus auch mit Impfstraßen arbeiten müssen, aber es ist auch ein großen Anliegen, die niedergelassenen Ärzte zu motivieren, und da gibt es auch schon von Seiten der Ärztekammer eine Abfrage, wer bereit ist, diese Impfungen durchzuführen und wer bereit ist, bei diesen Impfstraßen mitzuhelfen.“
Dritte Phase: Allgemeine Bevölkerung
Danach komme die Phase drei mit den Impfungen für die allgemeine Bevölkerung – dazu werde es Impfkampagnen vom Bund als auch vom Land geben. Geplant sei, das Impfprogramm Ende September abzuschließen – Koren versichert: „Es wird bis zum Ende genug Impfstoff für alle da sein, die tatsächlich eine Impfung haben wollen.“ Die Impfung, so heißt es, ist gratis und freiwillig.
Experten schätzen Impfung als sicher ein
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gab am Montag grünes Licht für den Einsatz des CoV-Impfstoffs von Biontech und Pfizer. Auch wenn die Langzeitfolgen noch nicht absehbar seien, schätzen steirische Experten die Impfung als sicher ein – mehr dazu in Erste CoV-Impfung zugelassen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zufolge stehe man nun vor einer „Riesenchance“. Bis zum Sommer sollten in Österreich „alle, die es wollen“, die Möglichkeit erhalten, sich impfen zu lassen, so Anschober in der ZIB2 – mehr dazu in Impfung für Anschober „Riesenchance“ (news.ORF.at).