Fleisch roh Weintrauben Feinkost
APA/dpa/Hendrik Schmidt
APA/dpa/Hendrik Schmidt
Chronik

Gammelfleisch: Prozess startet im Februar

Ein 56-jähriger Betriebsleiter eines Schlachthofes in der Südsteiermark muss sich ab 12. Februar in Graz vor dem Strafrichter verantworten. In dem Betrieb soll Fleisch, das eigentlich zur Tierkörperverwertung gehört hätte, verarbeitet worden sein.

Bei einer Razzia in dem südsteirischen Schlachtbetrieb wurde im Oktober 2019 der Betriebsleiter festgenommen – mehr dazu in Gammelfleisch: Betriebsleiter verhaftet (23.10.2019) und in Gammelfleisch: Betriebsleiter vor Haftrichter (6.11.2019) – im Februar muss sich der 56-Jährige vor Gericht verantworten.

Vorwurf des schweren gewerbsmäßigen Betrugs

Dem Mann wird unter anderem gewerbsmäßig schwerer Betrug vorgeworfen, bestätigte Gerichtssprecherin Barbara Schwarz. Der Vorwurf: Genussuntaugliches Fleisch, das eigentlich zur Tierkörperverwertung gehört hätte, soll verarbeitet worden sein.

Vor einem Schlachtvorgang werden sowohl die lebenden Tiere untersucht, als auch das Fleisch nach der Schlachtung begutachtet. Einige der Schlachtkörper wurden in dem steirischen Schlachthof – wie im Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz normiert, auf Anordnung der Veterinärbehörde ausgesondert und separat gelagert. Sie sollten eigentlich entsorgt werden – doch es bestand der Verdacht, dass auch solche ausgesonderten Fleischteile vom Schlachtbetrieb verarbeitet wurden.

Mehrere Prozesstage anberaumt

Neben dem Betrug werden dem Betriebsleiter noch weitere Delikte zur Last gelegt: So stehen Vergehen nach dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz im Raum, außerdem eine Bestimmung zum Missbrauch der Amtsgewalt. Für den Prozess wurden mehrere Verhandlungstage anberaumt, nach dem Auftakt am 12. Februar soll er Anfang März fortgesetzt werden.